Freitag, 13. April 2007

Die Schande

B"H

Die israelische Tageszeitung MAARIV veroeffentlichte heute einen laengeren Artikel zum Thema Holocaust - Ueberlebende in Israel. Laut dem Artikel gibt es heute in Israel 250.000 Holocaust - Ueberlebende, von denen 80.000 unterhalb der Armutsgrenze leben.

Leider ist es wirklich so, dass erst immer zum nationalen Holocaust Gedenktag (kommende Woche) auf die Probleme der Ueberlebenden eingegangen wird. Tage vorher und am Gedenktag selbst. Gleich danach ist Schluss mit Holocaust und es wird sich auf den nachfolgenden Gedenktag vorbereitet: Der der gefallenen israel. Soldaten und Terroropfer. Dieser Gedenktag findet uebernaechste Woche statt, einen Tag vor dem Unabhaengigkeitstag.

Es ist eine Schande fuer Israel, dass soviele Holocaust - Ueberlebende in ihrem Alter ein Leben in Armut fuehren muessen. Offiziell heisst es, dass der Staat kein Geld hat, um die Organisationen der Ueberlebenden zu unterstuetzen.

10 Kommentare:

  1. HI, Miriam:
    Was Du schreibst ist wirklich schlimm.
    Was ich da nicht verstehe und was auch
    mal hier im Blog als Frage aufgetaucht
    ist ist die Unterstützung vom Staat für
    die Haredim. Es geht mir nicht darum
    irgendwen schlecht zu machen, aber ich
    denke, dass wenn jemand die kraft hat
    zu arbeiten dann soll er auch arbeiten.

    Die Überlebenden sind schon sehr alt
    und können nicht mehr arbeiten selbst
    wenn sie es wollten. Und sie haben in
    ihrem Leben dinge erlebt die kein
    mensch vor oder nach ihnen erlebt hat.

    Jakobo

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  2. B"H

    Zuerst einmal, heute steht in der hiesigen Presse, dass gestern die deutsche Presse ausfuehrlich ueber die Armut vieler israel. Holocaust - Ueberlebender berichtete. Ausserdem waere die Demo fuer die Ueberlebenden vor der Knesset im TV gezeigt worden.
    Es ist in IL so, dass wer keine private oder firmenbedingte Rentenversicherung hat, im Alter nur die gesetzl. Summe der Bituach Leumi erhaelt (ca. 500 Euro). Auch Haredim. Davon kann keiner leben und so haben vor allem Chassidim ihre hauseigenen Rentenversorgungen (innerhalb der jeweiligen Gruppe). Zu den Litvishern kann ich nichts sagen, da ich keine Infos besitze.
    Die Chassidim liegen nicht dem Staat auf der Tasche wegen Rente und so.

    Bei den Holocaust - Ueberlebenden, die unterhalb der Armutsgrenze leben, handelt es sich nach Expertenaussagen um Faelle, wo nicht richtig nachgewiesen werden kann, was sie durchmachten. Jedenfalls besitzen sie keine Papiere. Von daher stuft das israel. Gesetz sie so ein wie jeden anderen Rentenempfaenger, naemlich nach dem allgmeinen Bituach Leumi - Gesetz.

    Die Proteste in Israel scheinen geholfen zu haben. Die Ministerien wollen Gelder ausgeben und alles neu regeln. Warten wir mal ab, ob das eingehalten wird.

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  3. B"H

    Sorry, es haette 300 Euro heissen muessen und nicht 500 !!!!

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  4. Hoffentlich wendet es sich zum besseren.
    Ich bin sowieso schon der Ansicht dass
    Kinder und Alte auf Händen getragen werden
    sollen und ihnen nichts fehlen sollte.
    Ich denke das ist überhaupt das wichtigste von allem.

    Und das zählt natürlcih für die Holocaust
    überlebenden umso mehr...

    Was die Berichterstattung in Deutschland
    betrifft. Ich schätze dass hier einige
    sich sehr freuen werden solche Nachrichten aus Israel zu hören, ich meine jetzt diejenigen über die Armut
    von Holocaust überlebenden. Da weis ich
    jetzt schon was ich mir bei der nächsten
    Regung von jüdischer Seiten von denen
    alles anhören darf.

    Jakobo

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  5. B"H

    Genau das gleiche dachte ich auch. Mit welcher Schadenfreude werden das wieder viele Deutschen betrachten. Es sagt schon viel aus, dass sich deren Berichterstattung fast nur aus das Thema konzentrierte (lt. heutiger israel. Presse).

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  6. Naja.. ich hab die Meldungen nicht so
    genau verfolgt. Ich hab allgemein mit
    dennen nicht so viel zu bereden. Bin
    da etwas zu misstrauisch und auch wenn
    jemand aus ernster aufrichtiger menschlicher Besorgniss
    kommt dann versuche ich das Thema zu
    wechseln. (in dieser Hinsicht bringt mir
    dein Blog wirklich eine art erleichtertendes aufatmen, weil ich sonst ausserhalb der Familie solche
    Themen nicht anspreche, danke auch dafür)

    Jakobo

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  7. PS.: Zur Berichterstattung. Was ich schon
    mitgekriegt habe ist dass sehr viel über
    den Geburtstag vom Papst berichtet wurde.
    Seine Geburtsstadt usw. Dort wurde ein
    zentraler Platz zu seinem Namen umbenannt.
    Sehr sehr wichtiges ereigniss für die
    Deutschen. Sie sind ja jetzt Papst
    geworden und wieder mal mächtig stolz auf
    sich.

    Jakobo

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  8. B"H

    Der Papst spielt bei uns keine Rolle.:-)
    Aber vielleicht kurz doch etwas zum Thema Papst: Bevor er Papst wurde, hatte er einen Posten im Vatikan inne, den man im Mittelalter die Heilige Inquisition nannte.
    Auch weiss er, was genau an jued. Gegenstaenden aus dem Zweiten Tempel (z.B. die Menorah) in den Kammern des Vatikans ist. Sagen will er das aber nicht.
    Soviel zum Charakter des Papstes.

    Ich weiss, dass es in Deutschland schwer ist, Ansprechpartner zu finden. Manchmal in den jued. Gemeinden, wobei es auf die Gemeinde ankommt. Als ich noch in Deutschland lebte, fuhr ich entweder nach Berlin zu Chabad oder war halt im Internet. Ich fand das vor allem nach meinem jahrelangen Leben in Israel furchtbar und moechte das nicht noch einmal erleben.
    Wobei ich dir jetzt nicht die Stimmung verderben will.:-)

    Uebrigens Danke fuers Kompliment.:-)))

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  9. Ja, da hast Du ja auch mal kurz was
    darüber berichtet. Ich denke für mich
    ist der Zugang nicht in dem Maß ein
    religiöser wie für dich. Aber auf
    menschlicher und zwischenmenschlicher
    Sicht hat man hier schon so seine
    Entbehrungen. Und oft fehlt es einfach
    ein so grundsätzlichen kleinigkeiten.
    Die Stimmung hier und die art zu denken
    von den leuten ist sehr seltsam und manchmal auch etwas schwierig damit
    umzugehen oder seinen Platz darin zu
    finden.

    Ich muss immer wieder an deinen Vorschlag denken. Breslov tanzend auf
    dem Kuhdamm, weis tdu noch? Die Idee
    gefällt mir immer besser.

    Die Deutschen sind total begeistert von
    der Idee endlich Papst zu sein. Stand
    damals schon in der Bildzeitung "Wir sind Papst!". Sei froh dass Dir das
    alles erspart bleibt. Vor allem als
    englische Zeitungen berichteten dass
    der Papst bei der Hitlerjugend war und
    dann wieder die ganze "damals war das
    halt so" und "er war doch noch so jung" - diskussionen losging. Was solls...

    Wie ist das eigentlich genau mit den
    gegenständen aus dem Tempel? Hast ja
    auch mal was in deinem anderen Blog
    angesprochen aber leider nur ganz
    kurz.

    Um meine Stimmung brauchst Du dir keine
    Sorgen zu machen *gg* Aber manchmal ist
    es hier in Deutschland schon ganz schön
    anstrengend.

    Jakobo

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  10. B"H

    Von Israelis wurde ich schon oefters auf die Nazi - Vergangenheit des Papstes angesprochen. Aber mit Papst - Infos bin ich weniger zu haben.

    Zum Thema Tempelgegenstaende werde ich mal einen kleinen Beitrag in meinem anderen Blog schreiben. Ein Thema, welches ausserhalb Israels anscheinend weniger bekannt ist.

    Dann sei mal guter Stimmung. Immerhin habt ihr tolles Wetter.:-)))

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