Dienstag, 17. April 2007

Staubwind & Flaggen

B"H

Kurz vor meinem Feierabend hoerte ich im Radio die Nachricht, dass ein aus Aegypten kommender mysterioeser Staubwind ueber Teile Israels hinwegzieht. Anstrengungen im Freien sollen vermieden werden.
So ein Quatsch, dachte ich mir. Als ich wenige Minuten spaeter aus der Baeckerei kam, wehte mir sogleich eine volle Brise Staubwind entgegen. Widerlich. Ein trockener staubiger Wind, der die Lippen eintrocknen laesst. Werde gleich einmal meine Waesche von der Leine nehmen.

Ausserdem kam im Radio die Nachricht, dass nun doch bezueglich der Armut vieler Holocaust - Ueberlebender schnelle Hilfe geleistet werden soll. Ueberlebende sollen z.B. bei Arztbesuchen bis zu 70% Preisnachlass bekommen, genauso wie fuer Medikamente (in Israel muss man fuer Medikamentenkosten ueberwiegend selbst aufkommen).

Auf der Arbeit warten wie gewoehnlich alle auf den naechsten Feiertag, an dem nicht gearbeitet wird. Naechste Woche Dienstag ist es soweit. Israel feiert Unabhaengigkeitstag. Der Tag kuendigt sich immer durch das Aushaengen der israel. Landesfahne an. Aber nicht nur an Gebaeuden, sondern auch an Autos.
Viele Strassenkreuzungen im Land sind voll mit Jugendlichen, die dort kleine Flaggen mit Plastikanhaenger fuer 10 Shekel (2 Euro) an die Autofahrer verkaufen.
Diese israelische Mentalitaet ist mir voellig suspekt und in Deutschland wuerden die Gesetzeshueter sicher ausrasten; da stehen Leute an Kreuzungen mitten auf der Strasse und sobald die Ampeln fuer die Fahrer auf rot springen, gehen die Verkaeufer zu den Fahrzeugen und bieten den Fahrern die Flaggen an. Bezahlt wird am Autofenster.

Nicht nur Flaggen werden auf diese Weise verkauft. Auch wird so gebettelt oder zu Wahlzeiten werden Sticker verschiedener Parteien verteilt. Wohlgemerkt alles an einer roten Ampel und mitten auf der Strasse. Heute sah ich am Jerusalemer Sacher Park einen palaestinensischen Jugendlichen israel. Flaggen verkaufen.

Ich lebe mehr als 10 Jahre in Israel, doch an diese Sitte kann ich mich nicht gewoehnen. Vielleicht sollte ich einmal einen Tag Flaggen verkaufen. Ob ich dann richtiger Israeli bin ?

1 Kommentar:

  1. *gg* ich kenne das auch aber nicth aus deutschland, zwar nicth mit israelsichen Fahnen aber mit Jonglierern oder leute die alles mögliche an straßenkreuzungen verkaufen, oder bei rot den stehenden autos eine fensterwäsche anbieten.

    Jakobo

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