Mittwoch, 9. Mai 2007

Der beliebteste Job des Landes

B"H

Eine aktuelle Umfrage brachte das Ergebnis, dass die Mehrheit der Israelis am liebsten bei den staatlichen Elektrizitaetswerken arbeiten moechten. Fast egal, um welche Position es sich dabei handelt.

Der Grund dafuer ist sehr simpel. Wer bei der Chevrat HaChashmal (den Elektrizitaetswerken) arbeitet, hat ausgesorgt. Er ist so gut wie unkuendbar, bekommt ein Bombengehalt und Bonusse, von denen andere nur traeumen koennen. Selbst der Ministerpraesident.
Und das allerbeste ist, dass alle dortigen Angestellten keine Stromgebuehren zahlen muessen. In welchem anderen Land der Erde gibt es das ?
Der letztere Punkt war haeufig Grund vieler Diskussionen, aber sobald die Regierung den Werken drohte, wurde sofort landesweit gestreikt und uns der Strom entzogen. Einfach so. Die Elektrizitaetswerke haben alles voll im Griff und wehe dem, der gegen sie vorgehen und ihnen den kostenfreien Strom streichen will...

Seit der Gruendung Israels im Jahre 1948 hat sich viel veraendert. Keiner will mehr in einem Kibbutz arbeiten geschweige denn sich die Finger schmutzig machen. Was zu Gruenderzeiten noch fuer Stolz sorgte, naemlich auf dem Bau zu arbeiten, gilt heute als gesellschaftlicher Abstieg.
Baufirmen muessen auf Gastarbeiter aus China oder auf Palaestinenser zurueckgreifen, denn kaum ein Israeli will den einen Stein auf den anderen legen. Trotz teilweise grosszuegiger Bezahlung.

Gefragt sind Buerojobs, selbst wenn viele nicht qualifiziert sind. Falls es nicht klappen sollte, schaltet man ganz einfach einen Freund oder Nachbarn ein. Auf diese Art und Weise findet die Mehrheit ihren Job und nicht ueber nervige Bewerbungen.
Mal sehen, ob sich irgendwann wieder eine Trendwende durchsetzt. Waere vielleicht nicht so schlecht, denn vor allem bei den Elektrizitaetswerken herrschen ganze Familienclans.

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