Sonntag, 24. Juni 2007

37 Grad

B"H

Wie die Ueberschrift schon sagt, schwitzten wir heute in Jerusalem bei 37 Grad Hitze. Die ganze Woche soll es so bleiben und ich habe, ehrlich gesagt, jetzt schon die Nase gestrichen voll.
Tagsueber sieht man wegen der Hitze nicht allzu viele Leute auf der Strasse, denn jeder sitzt irgendwo neben einer Klimaanlage. Jetzt am Abend kommen die Leute heraus und gehen in die Cafes. Die Sonne ist untergegangen und sie versengt einem nicht mehr die Haut wie noch am Nachmittag.

Heute frueh um 11.00 Uhr gab es eine Demo zur Erinnerung an das Kidnapping des israel. Soldaten Gilad Shalit. Seine Eltern und viele Sympathisanten versammelten sich im Rosengarten (Gan HaVeradim) gegenueber der Ministerien und der Knesset in der Kaplan Street.
Seit einem Jahr hat sich nicht viel getan und Abu Mazen, bzw. die Hamas spielten entweder auf Zeit, stellten immer neue Forderungen oder beides zusammen. Durch die Uebernahme Gazas durch die Hamas hat sich die Lage fuer Gilad noch verschlimmert und die Situation erscheint derzeit aussichtslos.
Zuerst war die Rede, dass die Hamas den in israel. Haft sitzenden Terroristen Marwan Barghouti freipressen will, doch das Blatt hat sich gewendet. Unter den Palaestinensern gab es eine Umfrage und die Mehrheit der Befragten will Marwan Barghouti als Premier und nicht Ismael Chaniye, das derzeitige Hamas - Oberhaupt. Die Konkurrenz aus dem Hochsicherheitstrakt laesst gruessen.

Laut der Zeitung MAARIV sollen sich in Gaza schon iranische Militaerexperten breitgemacht haben. Der Iran und vor allem Al Khaida wollen die Naehe zu Israel nutzen und noch mehr Anschlaege durchfuehren.

Eine Nachricht hat mich am Freitag ueberrascht.
Es ist bekannt, dass die griechisch orthod. Kirche in Jerusalem den groessten Grundbesitz hat. Ihnen gehoeren die Grundstuecke auf denen das Israel Museum, das Haus des Premierministers und die Knesset stehen, ebenso der gesamte Stadtteil Rehavia und weitere Grundstuecke im arab. Teil der Altstadt.
Es ist kein Geheimnis, dass die griech. - orthod. Kirche staendig Cash benoetigt und deswegen oft einige ihrer Laendereien verkauft. Zuletzt an Juden aus den USA, was fast einen Krieg in der Altstadt verursachte. Die Palis drohten den griech. - orthod. Patriarchen umzubringen, sollte er mit dem Landverkauf an Juden fortfahren.
Schnell wechselte die Kirche den Patriarchen aus und momentan befinden sie sich in einem erneuten Dilemma.
Ein Unterhaendler der jordanischen Regierung, der zugleich der Cousin des Koenigs Abdallah ist, will die Kirche zwingen, ihm diverse Laendereien zu verkaufen. So koennte schlimmstenfalls Jordanien ueber Laendereien in Israel bestimmen. Dem neuen Patriarchen drohte man indirekt fuer den Fall, dass er ablehnen sollte.
Warten wir ab, wie es weitergeht...

Daran, dass unsere Stadt der staendige Brennpunkt der Welt ist, haben wir Einwohner uns schon laengst gewoehnt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen