Donnerstag, 7. Juni 2007

Die ewigen Themen

B"H

Wenn ich in Deutschland einmal eine Woche lang keine Nachrichten hoerte, verpasste ich nie etwas. Sogar nach einem Monat war alles beim alten und es gab kaum etwas Neues. Vielleicht war eine beruehmte Persoenlichkeit verstorben, aber sonst…

In Israel ist genau das Gegenteil der Fall. Wenn ich einmal eine Stunde lang keine Nachrichten hoere, habe ich alles verpasst. Von Terroranschlaegen bis hin zu Budgetkuerzungen ist alles dabei.
Unsere Presse hat immer etwas zu berichten und in Israel existiert kein Sommerloch. Die hiesigen Zeitungen sind nicht gezwungen Stories ueber Aliens (siehe BILD - Zeitung im Sommerloch) zu erfinden. Selbst dann nicht, wenn die Knesset im August in den Sommerurlaub geht. Wir haben genuegend Aliens live herumlaufen, was die Sache umso interessanter macht.

Die Presse befasst sich heute ganz gross mit zwei gesellschaftlichen Ereignissen.
Zum einen sollen 2000 Lehrer aus den Provinzen entlassen werden.
Wer will heutzutage in Israel ueberhaupt noch Lehrer werden ? Langes Studium, miserables Gehalt, hoffnungslos ueberfuellte Klassen und nicht selten gewalttaetige Schueler. Dazu kommt, dass die Lehrer in Israel keinen Beamtenstatus haben, sondern nur einfache Angestellte sind. Geheuert und gefeuert, lautet das Motto. Nie weiss ein Lehrer, ob er im kommenden Schuljahr noch an der gleichen Schule unterrichten oder entlassen wird. Jedes Schuljahr wird sich von Arbeitsvertrag zu Arbeitsvertrag gehangelt.

Nun sollen gleich 2000 Lehrer in den Nord - u. Suedprovinzen entlassen werden. Natuerlich laufen sie Sturm gegen den Regierungsplan und haben jetzt den Obersten Gerichtshof eingeschaltet. Der wird am 20. Juni das Urteil faellen, ob die Massenkuendigungen gesetzlich zu rechtfertigen sind.

Zweites grosses Thema ist mal wieder die Gay Parade. Fuer den 21. Juni ist sie in der Jerusalemer Innenstadt geplant und morgen findet eine weitere Parade in Tel Aviv, am Kikar Rabin vor dem Rathaus, statt.
Alle Gegner der morgigen Gay Parade, incl. der Religioesen, werden am Kikar Rabin eine Gegenparade starten. Genau gegenueber von den Gays. Die Gegner wollen mit Tieren aufwarten und nennen ihre Parade daher "Die Parade der Tiere". Genauso sehen sie das Verhalten der Homosexuellen.

Unterdessen erliess die Knesset ein Gesetz gegen eine Gay Parade in Jerusalem, welches mit 41 zu 21 Stimmen angenommen wurde. Eingebracht wurde der Antrag von der haredisch - sephardischen SHASS - Partei und den Nationalreligioesen. Das neue Gesetz wird jede geplante Gay Parade in Jerusalem gesetzeswidrig und unmoeglich machen.

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