Mittwoch, 18. Juli 2007

Kein Platz fuer Taxen

B"H

In Jerusalem kaempfen taeglich 6000 Taxifahrer um jeden einzelnen Fahrgast. Die Geschaefte laufen schlecht, woran vor allem die hohen Preise schuld sind.

Der Taxikampf ist brutal und wer sich des nachts oder fruehmorgens auf der Strasse befindet, der wird staendig angehupt, ob er nicht ein Taxi wolle. Anmache gegenueber Passanten seitens der Taxifahrer ist nicht selten. Ploetzlich haelt ein Taxi neben einem und der Fahrer fragt, ob man nicht einsteigen wolle. Unzaehlige Male ist mir das schon passiert und ich werde dabei sauer. Nein, G - tt sei Dank, habe ich Beine, gab ich zurueck. Beleidigt fuhren die Taxen davon.
Ich weiss nicht, wie es anderen geht, aber soetwas nimmt mir jede Lust, auch in dringenden Situationen ein Taxi zu rufen und ich warte lieber auf den Bus.

Es ist in unserer Stadt kein grosses Geheimnis, dass viele Israelis nicht zu palaestinensischen Taxifahrern ins Auto steigen. Man koenne ja in Ramallah, Shechem oder sonstwo enden, denn man weiss ja nie…
Vor allem religioesen Frauen ist es unangenehm, mit palaest. Fahrern unterwegs zu sein. Besonders nicht jetzt, wo es auf mehreren Buslinien zu massiven Beschwerden von relig. Maedels und Frauen ueber palaest. Jugendlichen kam. Letztere hatten die Frauen im Bus belaestigt. Vor allem in den Linien 35, 11 und 1.
Die haredische Maedchenschule Beit Yaakov denkt sogar daran, eigene Buslinien einzurichten.

Jerusalemer Taxiunternehmen tun sich schwer damit, palaest. Fahrer einzustellen. Die will ja eh kein Kunde haben, hoert man hinter vorgehaltener Hand. Die Mehrheit der Unternehmen stellt nur juedische Fahrer ein und ein anderes Unternehmen liess verlauten, dass es nur Fahrer einstelle, die in der israel. Armee dienten. Allerdings hiess es auch, dass man drusische Fahrer, die bei der Armee waren, einstellen wuerde.
Die Jerusalmer Wochenzeitung KOL HAZMAN stellte palaestin. Taxifahrern die Frage, was sie denn nun machen wuerden. Die Fahrer jammerten ueber fehlendes Einkommen und dass sie sich als Israelis "verkleideten". Jeans, rosa T - Shirt und Sonnenbrille.
Soweit war mir unbekannt, dass israel. Maenner rosa Shirts tragen, aber Palaestinenser scheinen das offenbar zu denken. Auch stellt sich mir die Frage, wie denn die Fahrer bitteschoen ihren arabischen Akzent im Hebraeischen verheimlichen. Danach wurde nicht gefragt.

Da palaest. Fahrer kaum Festanstellungen finden, postieren sie sich illegal in der Yaffa - Road in der Innenstadt. Gleich am Zion Square und vor dem Cafe Hillel. Doch damit soll jetzt Schluss sein, denn die Polizei hat mit hohen Bussgeldern gedroht.
Ich frage mich, wozu um alles in der Welt wir 6000 Taxen in der Stadt brauchen. Mehr Busse waeren vielleicht eine bessere Idee.

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