Freitag, 21. September 2007

Yom Kippur in Jerusalem

B"H

In wenigen Stunden ist es soweit und man kann die kommende Atmosphäre schon spüren. Um spätestens 14.00 Uhr schließen alle Geschäfte und der Busverkehr wird eingestellt.

Yom Kippur, der höchste jüdische Feiertag, steht an und ab 17.02 Uhr steht jegliches öffentliche Leben still. Keine Politik, keine Arbeit, rein gar nichts außer dem Fasten und den Synagogeng - ttesdienstendiensten.
Zu erwähnen bleibt, dass die Armee besonders alarmiert ist, denn niemand kann mit Gewissheit sagen, dass wir einen friedlichen Yom Kippur haben werden. Die Grenzuebergaenge zu den palaest. Autonomiegebieten werden ganz geschlossen.

Gestern Nacht war ich nochmals an der Kotel (Klagemauer), wo sich beeindruckende Szenen abspielten. Tausende von Menschen waren die Nacht ueber auf den Beinen und es herrschte ein reges Kommen und Gehen. Die Warteschlange vor der Sicherheitsabsperrung zur Klagemauer zog sich die Treppen hinauf bis zur Yeshivat HaKotel. Schon bei der Ankunft gab ich auf, mich überhaupt dort anzustellen.

Vor Yom Kippur bitten Juden G - tt für ihre Untaten um Vergebung und die ganze Woche über war fast das ganze Land auf den Beinen. Die Kotel war hoffnungslos überlaufen und die Geschäfte in der jüdischen Altstadt waren die Nacht über geöffnet.

Der Nachteil war, dass die Preise ins Unermessliche stiegen. Fuer ein einfaches Wassereis zahlte ich glatt 5 Shekel (1 Euro). Ich mochte nicht wissen, was die Leute im Café in der Altstadt zahlten.

Außerdem gab es meiner Meinung nach viel zu viele Menschen, die für den so genannten "Guten Zweck" Geld sammelten. Und so wurde für Hochzeiten, Kranke, sozial schwache Familien, relig. Schulen und so weiter, gesammelt. Überall wurde einem aus dem Nichts ein Klingelbeutel entgegengehalten, in den man doch bitte etwas werfen soll. Möglichst natürlich Scheine und keine Münzen.

Mir wurde das alles zuviel und ich machte mich nach einer Stunde auf den Heimweg.

Morgen steht das Land still und es wird gefastet.

Ein leichtes Fasten und Gmar veChatimah Tovah an alle.


Tausende Menschen beten an der Klagemauer (Kotel)




Leere Strassen am Yom Kippur

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