Montag, 15. Oktober 2007

Frauenfreundschaften

B"H

Sie ist wieder da, was besonders für uns Jerusalemer unübersehbar ist. Stand ich doch vor einer Stunde noch im Endlosstau. Und das nicht zum ersten Mal, denn heute früh erging es mir ähnlich. Anscheinend treffen Condoleeca Rice und ich ständig aufeinander. Sie in ihrer Wagenschlange bestehend aus US - Bodyguards und dem israel. Geheimdienst Shabak und ich im Egged - Stadtbus (ohne Geheimdienst).

Die Hauptstrassen zu den Regierungsgebäuden in der Kaplan und an der Knesset waren halbwegs gesperrt, denn die amerikanische Außenministerin unterliegt einem engen Terminplan. Olmert, Abu Mazen, Zipi Livni, Olmert, Abu Mazen, Zipi Livni… Allerdings ist Premier Olmert nicht unbedingt die erste Adresse, übergab er doch Außenministerin Zipi Livni das Zepter für die Verhandlungen. Und Zipi ist ganz nebenbei noch eine gute Freundin von Condoleeca Rice.

Es geht einmal wieder um uns und Condoleeca fühlt sich dazu berufen, den Nahen Osten zu retten. Das Problem, welches hier auf sie wartet, ist nicht gerade klein, doch ist sie die einzige der beiden Parteien, welche die nahöstliche Grundsätzlichkeit nicht kapiert. Da werden im Weissen Haus Pläne ausgearbeitet, die mit der Wirklichkeit der Bewohner Israels aber auch nichts gemeinsam haben.
Wenn Condoleeca kommt, stehen wir Einwohner nicht Spalier oder brechen in Begeisterung aus. Die immer Gel - gestylte Dame ist zur Nervensäge geworden: "Ihr macht das, was die USA wollen oder der Geldhahn wird abgedreht".

Daß hier die Uhren etwas anders laufen, hat keinen Platz in Condoleecas Terminplanung. "We are Americans and know everything. So, shut up".

Gestern wurde sie eindringlich von israel. Politikern gewarnt, die Geduld der Bevölkerung nicht überzustrapzieren. Nach jedem Gipfel nämlich sehen wir NUR israel. Versprechungen, aber von palästin. Seite kommt nichts.

Wie erklärt sich Condoleeca das ?

Antwort: Wir müssen Geduld haben ?

Geduld ?

Es geht hier um unsere Hauptstadt und um unser Leben.

Egal, Condi braucht Erfolge, denn Gerüchten zufolge will sie einmal selbst als Chefin im Weissen Haus sitzen und nicht nur das Schicksal einer Angestellten fristen.

Wie wäre es, wenn sie sich einmal freinehme, und das Leben in Israel kennen lernt ? Von mir aus auch in einem Kibbutz oder bei Busenfreundin Zipi Livni daheim. Und wenn es ihr besonders gefällt, kann sie ja ihr Team nachholen und zur Abwechselung einmal realistische Pläne ausarbeiten.

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