Donnerstag, 3. April 2008

Kein Tag ohne Mißbrauch

B"H

Seit zwei Wochen vergeht kaum ein Tag, an dem die Presse uns nicht mit neuen Kindesmißbrauchsskandalen überschüttet. Die Tageszeitung HAARETZ veröffentllichte heute sogar einen Cartoon in dem eine Frau ein Kind zur Welt bringt und die Ärzte sich fragen, ob sie ihr das Kind überhaupt noch in die Arme legen sollen oder nicht lieber gleich die Fürsorge einschalten.

Kindesmißbrauch findet auch in unserem Land zur Genüge statt und es wird kein Geheimnis daraus gemacht. Und auch in Israel versagen teilweise die Behörden und nicht nur in Deutschland.
Wenn es jedoch zum Mißbrauch innerhalb der relig. bzw. der haredischen (ultra - orthod.) Gesellschaft kommt, dann legt die sekuläre Presse erst so richtig los. Endlich gibt es einmal wieder etwas abzuhetzen über die so Frommen. Haredische Zeitungen hingegen berichten kaum über derlei Skandale, und wenn, dann in einem Vierzeiler. In der haredischen Gesellschaft spricht man darüber nur hinter vorgehaltener Hand. Zu tief steckt die Furcht, dass es einen selbst betreffen könnte und wer weiß, was dann wohl die Nachbarn sagen werden. Der Scham setzt man sich dann lieber doch nicht aus und schweigt. Und wenn es dann einmal geschieht, wird in den seltensten Fällen Hilfe von außen verlangt. Vergewaltigte Mädchen / Frauen müssen teilweise ohne Sozialarbeiter oder Psychologen auskommen und werden so um die Verarbeitung ihrer Erlebnisse gebracht.

Nacheinander kamen gleich mehrere Fälle von Kindesmißbrauch in der haredischen Gesellschaft ans Tageslicht. Der bekannteste Vorfall ist jener von der Mutter mit 12 Kindern, welche ihre Kinder jahrelang mißhandelte. Die Mutter gehört zu einem obskuren reli. Kult, welcher allerdings mit der regulären haredischen Gesellschaft in keinerlei Verbindung steht.

Nun sind mit der Mutter auch zwei Rabbiner angeklagt. Rabbi Elior Chen hatte nämlich der Mutter eingetrichtert, dass ihre Kinder von bösen Geistern besessen sind und diese wollen natürlich erst einmal ausgetrieben werden. Und dann schlug man auch schon einmal mit dem Hammer auf die Finger drauf oder setzte die Kleinen in kochend heißes Badewasser. Überwacht wurde die Dämonenaustreibung vom Adjudanten des Rabbis, von Schimon Gabbai.

Ich erspare es mir lieber, hier einen Kommentar abzugeben, denn mit geistesgestörten selbsternannten Rabbinern verschwende ich nicht meine Zeit. Elior Chen hat sich übrigens vor seiner Verhaftung rechtzeitig nach Kanada abgesetzt. Im Ausland ist er nicht der einzige zweifelhafte Rabbi, der aus Israel vor der Polizei floh. Vielleicht bewirbt er sich ja demnächst in einer deutschen Gemeinde, die keine Papiere verlangt, aber ihm aus lauter Ehrfurcht ein saftiges Gehalt zahlt.

Bevor sich jetzt wieder einige aufregen: Dieses war eine sarkastische Bemerkung basierend auf einer "True Story".

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