Freitag, 9. Mai 2008

Mietexplosionen

B"H

Wer sich dieser Tage auf Wohnungssuche begibt, hat es alles andere als einfach und kann so richtig was erleben. Der Wohnungsmarkt in Jerusalem ist nahezu hoffnungslos überlastet. Das derzeitige Angebot hält sich in Grenzen, doch die Nachfrage rast in die Höhe. Und die Mieten gleich mit dazu.

Wer ausgerechnet in Tel Aviv billig zu wohnen beabsichtigte, der zog nach Tel Aviv - Süd. Etwas asozial und im krassen Gegensatz zum noblen Tel Aviv - Nord stehend, aber was soll's. Verglichen mit anderen Stadtteilen ist der "soziale Brennpunkt" Tel Aviv - Süd mit ca. 3000 Schekel (600 Euro) für eine Drei - Zimmer - Wohnung noch erschwinglich. Was heißt erschwinglich ?
Der Preis ist geradezu Wucher.

Jetzt aber hat es auch noch die haredischen (ultra - orthod.) Geschäfte ereilt. Deren Kundschaft besucht teilweise keine israel. Shopping Malls (Caniyons) und daher besteht eine hohe Nachfrage in den eigenen haredischen Stadtteilen. In Jerusalem trifft dies auf die Malchei Israel Street in Ge'ulah zu und in Bnei Brak (nahe Tel Aviv) zählt die Rabbi Akiva Street zu den beliebten Malls.

Aktuelle Statistiken haben nun ergeben, dass die Ladenmieten pro Quadratmeter hier um ein Weites höher liegen als jene säkulerer Läden in lukrativen Malls im Großraum Gusch Dan (Tel Aviv). Zum Beispiel beträgt der Quadratmeterpreis für einen Laden in der Rabbi Akiva in Bnei Brak satte 80 - 100 Dollar.

Im säkuleren Tel Aviver Dizengoff Center hingegen beträgt die Miete nur 70 Dollar pro Quadratmeter. Ebenso in der säkuleren Tel Aviver Einkaufsstraße Ibn Gavirol werden nur Ladenmieten bis zu 50 Dollar pro Quadratmeter verlangt.

Wer bisher der Meinung war, dass gerade die Haredim günstiger dran sind, der sollte seine Meinung schleunigst ändern. Da Haredim es gewöhnlich vorziehen, in ihren eigene Stadtteilen zu leben, steigen natürlich auch die Mieten an. Und Mea Shearim ist schon viele Jahre kein Mieterparadies mehr.

Und so langsam wird es auch Tel Aviv - Süd erwischen, denn dort sollen in absehbarer Zeit riesige Wohn - und Bürotürme entstehen. 20% der Neubauten sind für Tel Aviv - Süd geplant und somit steigen auch dort die Mieten ins Unendliche.

Stadt der Türme - Tel Aviv



Blick auf die Strandhochhäuser

1 Kommentar:

  1. Bei uns steht ein Umzug an. Wenn ich immer ie Zeitung durchblaettere, ich glaube, dass sich viele Preise an relativ wohlhabenden Olim orientieren. Es gibt aber viele Gelegenheiten, die niemals inseriert werden. Das ist aber gewiss auch nicht billig, aber viel viel realistisher.
    Ich habe mal ein Appartment in Tel Aviv gesucht. Ich würde das der Wohnungssuche in München immer noch vorziehen.

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