Freitag, 11. Juli 2008

Der Unerwähnte

B"H

Goldwasser, Regev und Schalit, dies sind die drei bekannten entführten israelischen Soldaten. Wer kennt nicht ihre Namen ? Die Tortur des Gilad Schalit, dem Entführten nach Gaza, dauert noch an, denn Israel konnte sich noch nicht mit der Hamas, bezüglich der überzogenen Forderungen einigen. Die Hamas verlangt von Israel, einsitzende Terroristen freizulassen, welche unzählige Bombenattentate vorbereiteten und nach einer eventuellen Freilassung beabsichtigen, ihre "Killerkarriere" fortzusetzen. Was sollen sie auch sonst machen ? Etwa zum Arbeitsamt gehen ?

Zum Gefangenenaustausch mit dem Libanon soll es eventuell am kommenden Mittwoch kommen. Dann wird sich herausstellen, ob Goldwasser und Regev noch leben oder nicht. Bisher gibt es nur Spekulationen, aber nichts Handfestes. Das Gleiche gilt im Fall Ron Arad, der vor 20 Jahren im Ersten Libanonkrieg gefangengenommene israel. Kampfpilot. Eine der israel. Bedingungen des aktuellen Gefangenenaustausches ist, dass die Terroristen - Hizbollah einen ausführlichen Bericht über das Schicksal Ron Arads mitliefert. Dieser schriftliche Bericht soll an diesem Wochenende in Israel eintreffen. Neue Infos werden nicht erwartet, sondern wir nehmen einfach einmal an, dass der Verbleib Arads unaufgeklärt bleibt. Vor Jahren verpasste die israel. Regierung mehrere Chancen für einen Austausch. u.a. weigerte man sich damals, den liban. Terroristen Samir Kuntar freizulassen. Ein Unterfangen, welches heute in wenigen Tagen von der Regierung genehmigt wurde. Ron Arad scheint dies nicht mehr zu helfen.

Von einem verschwundenen Soldaten jedoch ist kaum oder gar nicht die Rede. Seine Mutter Rina behauptet sogar, die Armeeführung habe der Einheit ihres Sohnes verboten, mit der Presse oder ihr, seiner Mutter, zu reden.
Die Rede ist von Guy Hever, der im August 1997 spurlos verschwand. Nach Beendigung seines Wachdienstes ging er an der syrischen Grenze verloren und kam niemals in seiner Militärbasis an. Seitdem fehlt jede Spur von dem damals Zwanzigjährigen.

Nach seinem Verschwinden teilte die Armee der Mutter mit, ihr Sohn habe anscheinend Selbstmord verübt, denn es habe Probleme mit Vorgesetzten gegeben. Mutter Rina Hever schließt dies absolut aus, denn niemals sei eine Leiche aufgetaucht. Elf Jahre lang nichts. Alle reden immer nur von Goldwasser und Regev, doch wer kümmere sich um den Verbleib ihres Sohnes. Die Regierung tut nichts und auf Bitten Rina Hevers wurde sie ein einziges Mal zu einem Essen mit Kanzlerin Merkel eingeladen. Offiziell hieß es, dass die Kanzlerin sich nicht mit den Eltern gekidnappter Soldaten treffe und so wurde halt mit Goldwassers, Schalits, und Regevs nur am Tisch gespeist. Mehr oder weniger anonym. Rina Hever jedoch sagt, dass sich Frau Merkel plötzlich mit den Eltern der anderen Gekidnappten zurückzog, nur mit ihr habe niemand gesprochen.

Verzweifelt wandte sich Rina Hever an den Ex - Präsidenten Jimmy Carter und dieser brachte den Fall "Guy Hever" beim syrischen Präsidenten Assad zur Sprache. "Nein, Assad, wolle nicht über Guy Hever reden". Wieder nichts.
Dabei nimmt Guys Mutter an, dass die Syrer ihren Sohn an der Grenze gefangennahmen. Die israel. Regierung hingegen unternehme nichts, um den Verbleib ihres Sohnes aufzuklären.

Wenn ich ehrlich bin, dann muß ich zugeben, dass ich in den Fällen der gekidnappten Soldaten völlig ratlos bin. Einerseits zittert man mit deren Eltern mit, dass alles irgendwie noch gut ausgehe oder wir zumindest wissen, was mit ihnen geschah. Andererseits werden aufgrunddessen Terroristen freigelassen, die soviel Dreck am Stecken haben, dass die Hölle allein für sie schon gar nicht mehr ausreicht. Selbst der Teufel würde sie rausschmeissen (wenn es denn einen Teufel im Judentum gebe).

Die nationalrelig. Zeitung "Sheva" stellte gestern in ihrer wöchentlichen Ausgabe die Frage, ob die Regierung denn noch den Hinterbliebenen der Terroropfer in die Augen schauen könne. Auf der Titelseite gab es mind. 100 Gesichter von Terroropfern zu sehen. Überschrift: "Schaut ihnen in die Augen !".

Und kann das die Regierung ? Können das die Eltern Goldwasser, Schalit oder Regev ? Können wir es ? Wo liegen die Prioritäten ? Was geschieht, wenn Schalit freikommt, die freigelassenen Terroristen seines Austausches jedoch weiter Israelis töten ? Wie soll sich Gilad Schalit dann fühlen ? Damit er wieder in Freiheit ist, kamen die Mörder anderer frei ?

Und die arabischen Terroristen ?
Lachen sich ins Fäustchen, denn sie kennen das israelische Dilemma.

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