Mittwoch, 22. Oktober 2008

Und was macht die Politik ?

B"H

Außenministerin und zugleich neue Kadima - Parteivorsitzende Zipi Livni versucht nach wie vor eine Regierung zu formen. Jeder Oppositionspolitiker scheint so seine eigenen Spielchen zu betreiben und Zipi Livni stellte Verteidigungsminister Ehud Barak (Arbeiterpartei) hohe Pöstchen in Aussicht, wenn er denn der Regierung Livni beitreten täte. Kurz gesagt, alles artet in einem einzigen Pokerspiel aus.

Dazu kommt, dass am 11. November in Jerusalem Bürgermeisterwahlen anstehen und einer der Spitzenkandidaten schon vorher aus dem Rennen flog: Aryeh Deri, der Kandidat der sephardisch - haredischen SHASS - Partei.
Er nämlich sei vorbestraft und so jemand könne nicht einfach mal eben so zum Bürgermeister gewählt werden. Deri ist raus und somit zieht auf religiöser Seite der Kandidat der aschkenazischen "Yahadut TaTorah", Me'ir Porush, alle Augen auf sich. Religiös bedeutet in dem Falle aber noch lange nicht, dass Porush auch von allen Relig. gewählt werden wird. Die Nationalrelig. schlagen sich anscheinend auf die Seite des säkuleren Kandidaten, Nir Barkat, und viele Haredim (Ultra - Orthod.) gehen vermutlich erst ga nicht erst zur Wahl (wie vermutlich die Chassidim von Gur).

Porush - Barkat, so lautet das Spitzenduell.

Der russisch - israelische Milliardär, Arkadi Gaydamak, hingegen scheint weit abgeschlagen. Was sollen wir auch mit ihm ? Er spricht kein Hebräisch und wohnt noch nicht einmal in Jerusalem. Nur allein mit Kohle in der Hand läßt sich unsere Stadt nicht regieren und es gehört schon etwas anderes dazu als russisches Einerlei. Jerusalem ist die Stadt der Religionen, der Tradition und vor allem die der sephardischen Juden. Und diese bestehen ganz besonders auf ihren Traditionen. Die Religiösen dagegen fordern einen Bürgermeister, der, u.a., den Schabbat einhält und die Palis wollen jemanden, der ihnen mehr Land zugesteht. Jerusalem war noch nie eine leicht zu regierenden Stadt und wenn alle Außenstehenden immer so gerne an den verstorbenen Teddy Kollek erinnern - gerade er war es, welcher die Religiösen mehr als mies behandelte und sie überging. Letztendlich mußte seine Politik zum Ende kommen und nach dem Wechsel weinte Kollek niemand eine Träne mehr nach, obwohl der Nachfolger Ehud Olmert genauso versagte.

Warten wir einmal ab, wer am 11. November gewinnt …


Links:

Website von Me'ir Porush

Website von Nir Barkat

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen