Dienstag, 4. November 2008

Mc Cain : Obama

B"H

Das heutige Wahlduell in den Staaten verdrängt in der israelischen Presse alles weitere in die hinteren Teile der Gazetten. Sogar der sonst so aufgebauschte Jahrestag des Mordes an Yitzchak Rabin mußte weichen. Überhaupt wird in jedem Jahr weniger über Rabin berichtet. Israel ist schnelllebig und die News sausen nur so an einem vorbei. Ehe man etwas zu verarbeiten in der Lage ist, folgt schon wieder eine weitere News.

Im Gegensatz zu Europa erfreut sich Barack Obama in Israel keiner sonderlichen Beliebtheit. "Obama gut für die Juden ? Für die Juden oder Israel ?

Uns wundert es nicht, dass Europa in Obama den Superstar sieht, ist er doch links eingestellt. Und Teile Europas sowie Obama gegen Israel ? Was täte uns da noch groß wundern ?
Bei seinem Israelbesuch hielt sich Obama mächtig zurück mit seinen Andeutungen. Seinen Kritikern genauso wie Israel schwant nichts Gutes. Ist Obama nun ein Moslem oder nicht ? Ist sein angebliches Christentum nur eine riesige Show ? Neulich sprach sich sogar Sarkozy gegen ihn aus, denn Obamas Andeutungen bezüglich des Iran seien ja wohl mehr als unreif.

Was geschehen wird, wenn Obama die Wahl gewinnt ?
Wie es schon in einigen US – Bundesstaaten der Fall ist, werden radikale Moslems immer mehr an Einfluß gewinnen. Die Hamas, Hizbollah sowie Al Khaida werden seinen Wahlsieg ohne Zweifel groß feiern.

Wie kann soetwas in Amerika nur sieben Jahre nach dem Attentat auf das World Trade Center passieren ?
Amerika wählt einen Mann, der bereit ist, mit Terrorstaaten ohne jegliche Konditionen Verhandlungen einzugehen. Kapieren werden es die Amerikaner schon noch, aber dann zelebriert der Iran schon längst seine amerikanische Machtübernahme.

Und Israel ?
Mit Mc Cain hätten wir einen stabileren und keinen insgeheim antisemitischen Präsidenten. Jemanden mit Erfahrung, obwohl auch er Eingeständnisse den Palis gegenüber einfordern täte.
"Wie uns das allen auf die Nerven geht, wenn jemand Unwissendes von außen irgendetwas fordert und unsere Regierung das Kriechen beginnt."

Aber eine konditionslose Verhandlungsbereitschaft mit dem Iran und ähnlichen Terrorstaaten ? Und fragt sich eigentlich niemand woher Obama sein hundertfaches Millionenbudget für den Wahlkampf herbekam ?

11 Kommentare:

  1. Es gibt ja auch sehr viele Juden in
    den USa die ihn wählen wollen. Und
    ich kann das ehrlich gesagt sehr gut
    verstehen. Ich denke dass diese
    Wahl sehr deutlich macht wie sehr
    Juden in der Diaspora zwischen
    zwei stühlen sitzen.

    Eben auf der einen seite sucht man
    jemanden der liberal ist und soziale
    probleme angeht und etwas für die
    minderheiten in dem land tut. aber
    gleichzeitig sind eben diese politiker
    auch oft oder meistens sehr
    antiisraelisch.

    Das ist ein diasporah dilemma denke
    ich.

    Jakobo

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  2. PS.: in einem anderen Artikel von
    dir hast du das mit der rechten
    und der linken in israel erwähnt
    und da auch einen bezug zu frommen
    juden und auch zu der siedlerbewegung
    gemacht.

    Ich kenne diese bezüge auch. aber
    was mich da immer wundert ist warum
    in israel ein schema links-rechts
    einfach so von anderen ländern über-
    nommen wird ohne auf die nationalen
    gegebenheiten zu achten und auf die
    geschichte. das habe ich vor allem
    von der "linken" nicht verstanden.
    Aber vielleicht kannst du das ja
    noch mal etwas erklären.

    jakobo

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  3. B"H

    Hallo Jakob,

    zu Deinem ersten Kommentar:
    Ja, leider gibt es viele Juden, die heute Obama waehlen. Anscheinend gelingt es ihm, die grosse Wende fuer Amerika zu versprechen und vielen geligt es offenbar nicht, die Hintergruende zu erkennen.

    Hillary Clinton liess ein Photo veroeffentlichen, welches Obama in muslimischer Tracht zeigt. Danach hiess es seitens Obamas, dass sei ja nur so bei einem Familienbesuch gewesen.

    Mit Mc Cain ist offenbar der falsche Gegenkandidat angetreten und Obama ist halt juenger und wirkt dynamischer. Was soll ich sagen ?

    Zu Deinem zweiten Kommentar:
    Ich bin mir nicht sicher, was genau Du meinst.

    In Israel liebt man es, alles in Schubladen zu stopfen und jeder wird halt irgendwohin geschoben. In die recht oder die linke Ecke. Israelis lieben es zu klassifizieren und jemanden danach zu beurteilen.

    Aus dem Ausland gilt als links, wer sich fuer Verhandlungen mit den Palis einsetzt bwz. Zugestaendnisse von Israel fordert. Rechts bedeutet eine eindeutige Aussprache gegen den Iran und dessen Atomwaffen - Machtgehabe.

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  4. "Aus dem Ausland gilt als links, wer sich fuer Verhandlungen mit den Palis einsetzt bwz. Zugestaendnisse von Israel fordert. Rechts bedeutet eine eindeutige Aussprache gegen den Iran und dessen Atomwaffen - Machtgehabe."

    Genau das meinte ich. Ich hab oft
    den eindruck, dass in Israel genau
    diese schubladen übernommen werden,
    ohne auf die eigene geschichte zu
    achten. man stülpt es sich einfach
    über.

    die sache ist nicth die
    klassifizierung an sich. Aber schau
    dir doch mal in der Geschichte an
    was die Anfänge der Kibbuzniks waren
    und was damals als links-rechts
    zionistisch gesehen wurde.
    links oder rechts... aber zionistisch,
    jüdisch eben mit viel bewusstsein
    für die eigene geschichte.

    und heute? wen gibt es da? Averni?
    zumindest im ausland ist das einzige
    was man von ihm hört seine anmaßungen
    gegen israel.

    ist es jetzt deutlicher was ich meine?

    ich finde es schade dass es wenige
    bewegungen mehr gibt, die zionistisch
    sind aber gleichzeitig auch stark
    versuchen soziale gleichheit und
    changsen zu schaffen. gleichzeitig
    frage ich mich auch was passiert ist?
    nicht nur von der politischen seite
    her sondern auch von der seite des
    "selbstbewusstseins" wenn du so
    willst.

    was ich geschrieben habe dass die
    juden in der diasporah zwischen
    den stühlen sitzen und warum und so.
    Mir scheint es dass es in israel ein
    ähnliches phänomen gibt. aber sowie
    ich nie in israel gelebt habe fällt
    es mir schwer das richtig zu
    verstehen. Was die diasporah betrifft
    ist das schon etwas einfacher für mich
    weil ich ja immer in der diasporah
    gelebt hab.

    jakobo

    jakobo

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  5. PS.:
    vielleicht ist es ja diese absurde
    sehnsucht von sekulären juden einfach
    einer unter vielen zu sein? oder
    einfach nur ein staat unter vielen
    zu sein?

    nur ein gedanke.

    jakobo

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  6. B"H

    Ich glaube nicht, dass Israel unbedingt die auslaendischen Definitionen von "links" und "rechts" uebernimmt. Eher betrachtet man die Einstellung der jeweiligen auslaendischen Regierung in Bezug auf Israel. Wie steht eine Regierung Israel gegenueber und nicht, was die ausl. Regierung in ihrem eigenen Land tut. Ob sie da linke oder rechte Ideologien vertritt.

    Die Politlandschaft in Israel ist heute wesentlich anders als zur Zeit der Kibbutzpioniere.
    Ueberhaupt Kibbutz - wen interessiert denn das Thema heute noch gross ? Viele sind bankrott und die Kibbutzniks selber werden vom Rest der Bevoelkerung als etwas "Hinterwaelderisches" gesehen. Jedenfalls in Tel Aviv und Jerusalem.

    Die Kibbutzbewegung ist fast tot und schon vor Jahren mussten die Kibbutzim umdenken und ihre Wirtschaft umstellen, um ueberhaupt noch wettbewerbsfaehig zu sein und nicht ganz unterzugehen.

    Avineri spielt in Israel keine Rolle, aber eine Linke gibt es schon. Nur nicht so chaotisch wie Avineri. Zum Beispiel gilt Kadima als Linkspartei.
    Bei der extrem linken MERETZ haben sich gerade zwei Persoenlichkeiten in den Ruhestand verabschiedet. Zum einen der absolut extreme Yossi Beilin sowie Ran Cohen. Beide sind ab sofort nicht mehr in der Politik vertreten, sondern haben sich ins Privatleben zurueckgezogen.

    Die Linke hat derzeit wenig Chancen. Damit meine ich Parteien wie die extrem linke MERETZ.

    Zionismus ?
    Die Gesellschaft hat sich ebenso veraendert und wenn Du heute Zionismus hoerst, dann kommt das meist von den Neueinwanderern.
    Selbst die Siedlerbewegung pocht nicht auf Zionismus, sondern auf ein relig. Leben gemaess der Thora. Darin ist die freie Siedlunsgfreiheit eh enthalten.

    DIE grossen Zionisten / Patrioten / Linke / Rechte gibt es heute kaum mehr, denn jeder wuselt so vor sich hin und geht, wenn es ihm bequem erscheint, viel zuviele Kompromisse ein.

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  7. Averni war jetzt nur ein extremes
    Beispiel. Was mich halt interessiert
    ist warum dies alles nur an dem
    verhältniss zwischen juden und
    arabern festgemacht wird und nicht
    an der einstellung zu sozialen
    problemen.

    Klar, das der zionismus jetzt etwas
    anderes ist wo israel existiert ist
    klar. auch das die kibbuz bewegung
    (leider)nicht mehr so da ist ist mir
    auch nciht entgangen.

    Es gibt da aber einfach ein paar
    dinge die ich nicht so leicht
    kappiere.

    Übrigens ich musste schon fast lachen
    aber als Mccartny in israel aufgetreten ist wurde hier breitgetreten das die beatles nicht
    in israel auftreten durften und wen
    hatten sie im fernsehn dazu interviewt????? richtig...
    Uri Averni

    im zdf wars glaub ich
    oder in der ard.

    das war auch schon sowas total
    absurdes. demnächst planen die noch
    ein interview mit dem experten uri averni zum thema
    global warming und wie weit israel
    auch daran beteiligt ist ;)

    (die meinung von uri geller zu
    dem thema wäre allerdings interessanter ;-))

    jakobo

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  8. B"H

    Kadima sieht Israel sicher als einen normalen Staat unter vielen.

    Wenn saekuleren Juden immer derlei Versuch starten, geht das meist in die Hose und die Welt macht uns darauf aufmerksam, wer wir eigentlich sind. :-)

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  9. "Wenn saekuleren Juden immer derlei Versuch starten, geht das meist in die Hose und die Welt macht uns darauf aufmerksam, wer wir eigentlich sind. :-)"

    Da hast du wohl absolut recht
    damit.

    jakobo

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  10. B"H

    Uri Geller haette die Beatles damals sicher hergezaubert.

    Wer professionelle Kommentare will, der befragt garantiert keinen Uri Avineri, der da nur seine eigenen idiotischen Ideologien vertritt. Ideologien, die heute nicht mehr ziehen und ich weiss gar nicht, was er macht, ausser ab und an mal eine HAARETZ Kolumne zu verfassen oder halt im Ausland herumzureisen und sich wenigstens da feiern zu lassen.

    Abscheinend denken die ZDFler, Israel bestehe nur aus Avineri, Amoz Oz, Etgar Keret und der Rest sind bekloppte relig. Fundamentalisten. Damit verpasst die deutsche Presse genau den Punkt.

    Die hiesigen Partein haben schon lokale soziale Problemstellungen. Bekaempfung der Arbeitslosigkeit, Beseitigung der Staatsschulden, Finanzhaushalte ...
    Aber viel kommt dabei nicht heraus und wenn dann fast nur Kuerzungen im Sozialbereich. Derzeit gibt es keinen einizgen Politiker, der auch nur annaehernd eine Ahnung vom Sozialwesen geschweige denn der Wirtschaft hat. Jeder wirtschaftet dagegen in sein eigenes Portemonnaie und ansonsten bleibt alles beim alten.

    Auf die Strasse zu Demos zu gehen, hat in Israel noch nie viel eingebracht. Und wenn, dann immer nur zeitweilig. Bis zur naechsten Kuerzung.

    Und nebenbei, die Sicherheit steht halt bei allen immer als Nr. 1 auf der Tagesordnung. Selbst bei der Bevoelkerung.
    Aber die Bevoelkerung hat die Politik schon lange aufgegeben und hilft sich irgendwie selbst. Oder versucht es zumindest.

    Der Jerusalemer Buergermeisterschaftskandidat der "Yahadut HaTorah", Me'ir Porush, liess heute Plakate ankleben, denen zufolge er Tausende neuer billiger Wohnungen in Jerusalem schaffen will.
    Wer will ihm das abnehmen ?
    Bei ihm kommt immer der erste Gedanke auf, dass da wieder nur haredische Wohngebiete entstehen sollen. Und so dreht sich halt alles im Kreis.

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  11. B"H

    Interessanter Link:

    http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3617418,00.html

    Warum die israel. - amerika. Schriftstellerin NAOMI RAGEN fuer Mc Cain stimmte.

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