Montag, 3. November 2008

Schieflagen

B"H

Die rechte Siedlerszene ist einmal wieder mehr das Ziel der Kadima - Regierung. Alles, was sich auch nur am rechten Siedlerrand bewegt, wird vom inneren Geheimdienst Shabak eingiebig überwacht. Schließlich drohe da eventuell ein neuer politischer Mord. Haben wir nicht bei Rabin vor genau 13 Jahren die gleiche Prozedur erlebt ?

Bei Kadima und schon viel früher als Ariel Scharon noch als Premier beim Likud weilte, kam immer wieder die neue / alte Hetze gegen Rechts auf. "Wenn wir nichts tun, dann bringen sie uns noch um !"
So wird es insbesondere seit der Vorbereitung der Räumung des Gush Katif der israelischen Bevölkerung eingehämmert.

Und jetzt ist es erneut soweit. Die Farm des "rechtsradikalen" Siedlers Noam Federman (Kach - Partei) wurde geräumt und seine Anhänger bauten munter und vermummt eine neue "Federman's Farm" auf.
Vermummte ? Das kennen wir doch bisher nur von den Palis und der Hamas. Und jetzt auch die Siedler ?
Und was heißt da wieder Siedler ?
Allgemein gibt es relig. sowie säkulere Siedler und bei den relig. sind nicht alle radikal.
Rechts, aber nicht radikal.
Und was ist jetzt wieder rechts oder rechts - radikal ?
Bin ich rechts (-) radikal, wenn ich als relig. Jude die Thora ernst nehme und mir Bauland kaufe, wo es mir gerade passt ?



Die zerstörte Federman Farm


Viele Jahre wurden die Siedler vom Likud und auch von Scharon verhätschelt und als Scharon dann auf seinen Friedens - und Räumtrip kam, degradierte man die Pioniere zu gefährlichen Fundamentalisten, die da nichts Gutes im Schilde führen und weg müssen. Zu spät, denn mittlerweile sind neue Siedlergenerationen aufgewachsen, die sich da nichts von einer Linksregierung sagen lassen. In jedem anderen Land ist das ein demokratisches Recht, doch nicht so in Israel. Jedenfalls nicht immer.
Und gerade aufgrund den Vorfällen auf "Federman's Farm" sowie den Siedlern in Hebron glaubt die Regierung schon wieder an Politmorde. Egal, ob da etwas dran ist, aber allein die Behauptungen in der Presse sollen Verständnis für eine erhöhte Alarmbereitschaft bringen. Und diese Alarmbereitschaft bringt Verhaftungen vom Shabak mit sich.

Zahlreiche Israelis fragen sich seit längerem, in welchem Land wir eigentlich noch leben. Da verhandelt ein Ehud Olmert mit dem Erzfeind Syrien, aber stellt seine eigenen Landsleute kalt.
Frieden muß her. Selbst dann, wenn alles im Krieg endet, aber Israel soll den Golan abgeben. Egal, wir machen das schon.
Heute übrigens reichte die Likud - Abgeordnete Limor Livat Klage gegen Olmert beim israel. Gerichtshof ein. Es könne nicht sein, dass da ein abgetretener Politiker noch Abkommen eingehe, welche die Nachfolgeregierung nicht einhalten will. Das sei ja absurd !

Bei Kadima haben die Palästinenser keinen Grund, sich über irgendetwas zu beschweren. Im Gegensatz zu relig. Juden bekommen relig. Palästinenser alles. Haben sich die einstigen Zionisten, die Staatsgründer und die Holocaust - Überlebenden so ihr eigenes Land vorgestellt ?


Links:

Zeugenbericht von Federman's Farm



Mehr als 550 palästinensische Polizisten in Hebron. Was kommt auf die jüdische Bevölkerung zu ?








Sämtliche Photos: Muqata

Verteidigungsminister Ehud Barak liess Federman's Farm zerstören, aber im gleichen Moment zogen mehr als 550 palästinensische Polizisten in Hebron ein. Offiziell sollen sie auf der Pali - Seite für Ruhe und Ordnung a la Abu Mazen sorgen und eine Machtübernahme der Hamas verhindern. Inoffiziell jedoch stellen sie ein hohes Sicherheitsrisiko für die in Hebron lebenden Juden dar.

4 Kommentare:

  1. Aber liebe Miriam, was sagst Du denn zu den ungeheuerlichen Todesdrohungen gegen Soldaten der IDF seitens eben jener Federman-Siedler? Oder das man sich wünsche, sie (die Soldaten) sollen alle so enden wie Gilad Schalit... Ich persönlich finde es ungeheuerlich denjenigen, die einem das Überleben garantieren derartig zu beleidigen und zu drohen.

    AntwortenLöschen
  2. B"H

    Das ist jetzt ein eher klaegliches Argument gegen die Vorkommnisse. Nur weil ein einziger Siedler ausrastet und soetwas von sich gibt, wird der gesamten Siedlerbewegung derlei unterstellt.

    Vielleicht darf ich daran erinnern, dass es gerade die Siedler sind, die selber in der Armee dienen und somit das Ueberleben garantieren.

    AntwortenLöschen
  3. Ich wollte damit keineswegs alle Siedler über einen Kamm scheren und bin auch niemand der für einen völligen Rückzug der israelischen Siedlungen aus Judäa und Samaria plädieren würde. Ich wollte lediglich darauf aufmerksam machen, dass auch die "Siedlerseite" bei dieser Konfrontation schwarze Schafe in ihren Reihen hat.

    AntwortenLöschen