Freitag, 16. Januar 2009

Die neue - alte Mode: "Antisemitismus"


Israel als Rechtfertigung der eigenen nazistischen Vergangenheit ?


B"H

Zu unserer Zeit ist es manchmal recht schwierig, den Antisemitismus vom Israelhaß zu unterscheiden oder zu definieren. Vielleicht gibt ja dieser Artikel, den ich vor ca. einem Monat verfasste, mehr Aufschluß auf eine befriedigendere Antwort.

In der heutigen Schabbatausgabe der israel. Tageszeitung MAARIV finden wir in einer der Beilagen einen Kommentar des aus London schreibenden Nadav Eyal.

Seit Beginn des derzeitigen Krieges in Gaza gab es allein in Frankreich 55 antisemitische Übergriffe. In aller Welt finden Demonstrationen gegen Israel statt.

Nur nebenbei gefragt:
Wo blieben eigentlich die weltweiten Demos als die Negevstadt Sderot acht Jahre lang mit Kassam – Raketen aus Gaza beschossen wurde ? War da ein Aufschrei gegen palästinensische Hamas – Terroristen zu hören ? Wo war die Welt als eine Kassam - Rakete neben dem achtjährigen Oscher Twito einschlug und dieser dabei ein Bein verlor ? Warum gibt es immer nur Demonstrationen gegen Israel und kaum welche gegen den islamischen Terrorismus ? Warum wird gegen ein kleines Land, welches seine Existenz sichern will und sich gegen kriminelle Gewaltakte wehrt, demonstriert ? Und inwieweit unterscheidet man im Ausland überhaupt zwischen Juden und Israelis ?

Nicht Jude ist Israeli, sondern logischerweise nur derjenige, mit israelischem Paß, so wie ich. Müsste ich daher bei einem derzeitigen eventuellen Deutschlandbesuch mit der doppelten Antisemitismuskeule rechnen ? Wem darf ich denn im Ausland noch sagen, dass ich aus Israel komme oder Jude bin ?
Fragen die einen nur nachdenklich stimmen können, nach all dem was im Tausendjährigen Reich geschehen ist. "Nie wieder", hieß es in all den Jahren danach und heutzutage kommen genaus wieder jene alten, fast Streicher – Stürmerartigen Ressentiments wieder auf.

Da gibt es, wie Nadav Eyal schreibt, denjenigen Antisemtiten, der alles auf die Juden schiebt. Egal was, an allem sind die Juden schuld. Ist doch ganz klar, oder ?
Auch bei der derzeitigen Weltwirtschaftskrise müssen wir wieder herhalten und wenn dann noch so jemand wie Madoff daherkommt, wird der Antisemit auch noch bestätigt. "Siehste, das sind doch die Juden !"

Eine weitere Antisemitismus – Kategorie sieht Eyal in fanatischen Islamisten, die auch aufgrund des Gaza – Krieges auf andere Bevölkerungsteile überspringt. "Schaut Euch an, Leute. Ihr werdet unbewusst zum Antisemiten, meint aber zu glauben, Israel sei ja an allem schuld".

Den relativ neuen Antisemiten finden wir innerhalb der linken Szene. Da will man gegen das Unrecht auf der Welt kämpfen, verbrüdert sich allerdings gleichzeitig, gewollt oder ungewollt, mit dem islamischen Terrorismus. Aber sind wir das in Deutschland nicht eigentlich schon von der RAF gewohnt ? Was war mit den Fischers und Arafat ?

Seitdem sich Moslems immer mehr in allen Teilen der Welt ausbreiten, erheizen diese die Stimmungen in ihren neuen Heimatländern. Da hat ein christlicher Deutscher oder Schweizer einen muslimischen Freund und was der so erzählt, das muss schon seine Richtigkeit haben. Und Juden bzw. Israelis sind eh unsympathisch, fanatisch relig. und irgendwie seltsam fremd.
Angeheizt aber werden die Diskussionen genauso von einer links eingestellten Presse (TAZ) oder anderweitigen Presseorganen, die da meinen, so objektiv zu sein. Jahrelang schon pflanzen die die Saat, die nun aufzugehen scheint, sind sich jedoch keiner Schuld bewusst.

Aber auch in Israel meinen einige Linke gegen den Krieg in Gaza demonstrieren zu müssen. Bei solchen Leuten frage ich mich stets, wieso sie nicht nach Gaza oder Ramallah ziehen und sich dort niederlassen ? Zumindest war eine Talli Fachimah ehrlich, denn sie wollte (oder will noch) in Ramallah oder Schechem (Nablus) leben. Hier allerdings läßt sie unsere Staatsgewalt nicht ausreisen. Wieso eigentlich nicht ? Soll sie gehen, wenn es ihr in Israel nicht passt.

In Deutschland mögen sich Deutsche und Türken oft nicht gerade freundlich begegnen. Seit dem Gaza – Krieg jedoch haben viele von ihnen einen gemeinsamen Feind: nämlich Israel.
In Duisburg wurde das der ganzen Welt besonders gut vor Augen gehalten.

Bleiben diejenigen, die sich da nicht dem Antisemitismus hingeben und verstanden haben, dass Israel kein Kriegstreiber ist, sondern seine Einwohner verteidigt. Aber waren diejenigen, die sich dem Antisemitismus nicht anschlossen, schon immer in der Minderheit ?
Von Beginn an wurden die Juden in der Weltgeschichte klassifiziert. Antisemitismus setzte schon zur Zeit Avrahams ein als dieser noch in Ur Kasdim (im heutigen Irak) lebte und begann, nur EINEN G – tt anzubeten und nicht all die Götzen und König Nimrod um ihn herum. Wohin die Juden auch kamen, immer wieder wurden sie als "anders" angesehen. Vielfach ihrer Religion und Riten wegen. Aufgrund ihrer Sprache und auch ihrer Sitten, sich nicht unbedingt zu assimilieren.

Überraschen tut also der Antisemitismus keinesfalls, denn es wird ihn, bis zur Ankunft des Meschiach, auch weiterhin geben.
Fragt sich nur, wie sich so gute anständige Demokraten wieder dem alten Antisemitismus hingeben konnten, wo sie doch meinen, aus den Verbrechen des Dritten Reiches gelernt zu haben.

8 Kommentare:

  1. Hallo Miriam,
    unter:
    http://www.welt.de/welt_print/article3035163/Nach-Fahnen-Eklat-Polizei-soll-bei-Demos-Meinungsfreiheit-wahren.html

    ist ein Artikel der WELT vom 16.1.09 einzusehen, der sich mit den haarsträubenden Vorkommnissen (Entfernung der Israel-Fahnen in Duisburg aufgrund massiver Prostete der Moslems) befasst. Auch wenn es jetzt Entschuldigungen gibt, so zeigt das Geschehene, wie weit es die Moslems bei uns inzwischen gebracht haben. Hier geht es nicht mehr um Recht und Meinungsfreiheit, sondern derjenige bekommt die Aufmerksamkeit, der am lautesten brüllt. Nur nicht die Moslems in ihrer "Ehre" verletzen! Außerdem sieht man leider, wem die Sympathien gelten. Da nützt auch keine Entschuldigung hinterher.
    Margot

    AntwortenLöschen
  2. B"H

    Ich kann mich noch gut an die 90iger Jahre in Deutschland erinnern als die muslimischen Tuerken sich staendig rassistisch von den Deutschen verfolgt fuehlten.

    Ist das jetzt alles anders geworden, Dank des fast schon dummen ewigen Mitgefuehls und der Gutmenschen - Mentalitaet bloss nicht aufzufallen oder gar anzuecken ?

    AntwortenLöschen
  3. In den letzten Tagen habe ich viel nachgedacht und geforscht. Ich fand sehr viele verschiedene Quellen. Doch wer sagt die Wahrheit?

    Da ist so viel verzerrtes und unwahres. Wenn ich in deinen Blogs die Videos und Bilder eurer Kultur anschaue, dann sehe ich eine vollkommen unbekannt Welt. Eine Welt von der ich früher nichts wußte und von der mir auch nichts erzählt wurde.

    Aber auch die arabische Kultur wird bei uns ganz anders dargestellt, als wie sie in Wirklichkeit ist. Als ich mir vor ein paar Jahren über das Internet
    einige arabische Videos besorgte, da brach mein ganzes Weltbild zusammen. Denn auch diese Menschen sind ganz anders als das, was man uns über diese Kultur beigebracht hatte. Also bin ich auch in diesem Punkt belogen worden.

    "Juden" und "Israelis"? Ehrlich gesagt, war auch ich bisher der Meinung, dass das ein-und-das-selbe ist. Was ist der Unterschied?

    "Anständige Demokraten?" - Wo? In Deutschland? Wer es glaubt, wird selig. Aus den Verbrechen des Dritten Reiches haben sie sehr wohl gelernt! Aber was? - das ist die Frage! Sie sind raffinierter geworden. Sehr viel raffinierter. Und das schlimme ist, sie werden immer mächtiger.

    Übrigens: Das "Dritte Reich" bezeichnete sich als Führerdemokratie und dann gab es noch die "Deutsche Demokratische Republik" und die hatten sogar Wahlen! Was also bedeutet es schon, wenn sich ein Land als "Demokratie" oder Menschen als "Demokraten" bezeichnen? Nichts!

    Ist dir bekannt, wann das 7 Punkte Programm zur Judenverfolgung geschrieben wurde? Es wurde viele Jahrhunderte vor dem "Dritten Reich" von Martin Luther geschrieben. Und die Kirche hat dem Programm bis heute nicht widersprochen. Oder schau dir mal die Information über die Ausstellung Jesus als Arier an. Soviel in Kürze zur Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Diese dunklen Kräfte sind nach wie vor sehr mächtig und ich fürchte sie mehr wie die Moslems.

    Schade, das die Menschen nicht liebevoller miteinander umgehen können.

    AntwortenLöschen
  4. B"H

    Dass Martin Luther mit einer der groessten Antisemiten war, ist bekannt. Auch, wenn es viele Protestanten vielleicht nicht so wahrhaben wollen.

    Was WAHR und was GELOGEN ist ?
    Wine gute Frage, die Du fuer Dich auch selbst entscheiden musst. Viele Sites lesen vermittelt Dir einen "Ueberblick" und was davon gelogen und was wahr ist, wirst Du im Endeffekt nie ganz erfahren, denn Du warst ja nicht mit live beim Geschehen.
    Mir kann die Presse auch viel erzaehlen, aber live war ich halt nicht anwesend.

    Das Einzige, was Du machen kannst, sind die vorhandenen Fakten zusammenstellen und versuchen auszuwerten. Ansonsten weisst Du noch nicht einmal was genau der Wahrheit entspricht, wenn Du Deine Lokalzeitung liest.

    AntwortenLöschen
  5. Hallo Frau Woelke,

    das Existenzrecht Israels ist für mich eine Tatsache. Selbst wenn ich religiöse Aspekte außer Acht lasse, hat dieses seit 2000 Jahren leidende jüdische Volk einen Anspruch auf ein Land, in dem es in Frieden leben kann. So gesehen mache ich keinen Unterschied zwischen Juden und Israelis. Wenn sich allerdings ein Jude entscheidet in Deutschland, den USA oder woanders zu leben, ist er natürlich ein Staatsbürger des jeweiligen Landes.

    Nun zum Gaza-Konflikt: Seit langem vertrete ich in einem Internet-Forum israelische Positionen. Wobei mir allerdings auch klar ist, dass auch auf israelischer Seite Fehler gemacht werden. (Unfehlbarkeit beansprucht ja wohl nur der Papst für sich und dass halte ich für Größenwahn). In letzter Zeit haben die Rechten in diesem Forum Auftrieb bekommen. Das Problem ist, dass sie ganz offensichtlich untereinander vernetzt sind und das dieselben Personen unter unterschiedlichen Nicks auftreten. Erfreulicherweise haben aber auch pro-israelische Kommentare zugenommen. Leider gibt es unter den Israel-Befürwortern natürlich im anonymen Netz keine Verbindungen.

    Entsetzt war ich, als in der vorletzten Woche in einem kostenlosen Anzeigenblatt Frau Ellen Rohlfs von "Gush Shalom" die als offizielle Übersetzerin von Uri Avneri tätig ist, einen Gastkommentar veröffentlichte. Dieser Kommentar wandte sich nur gegen Israel. Die Hamas wurde verharmlost und die es wurde betont, dass sie ja durch demokratische Wahlen an die Macht gekommen ist. Als ob dies bei Hitler nicht auch der Fall gewesen wäre. Die in Gaza getöteten Zivilisten wurden ausschließlich der IDF angelastet, von menschlichen Schutzschilden keine Rede. Ich habe daraufhin einen Leserbrief veröffentlichen lassen,
    in dem auch Auszüge aus der Charta der Hamas enthalten waren. Als die nächste Ausgabe erschien, durfte ich feststellen, das ich nicht der Einzige war, der sich gegen den Artikel von Frau Rohlfs wandte. Einen positiven Artikel zu ihrem Kommentar gab es nicht. Ich bin gespannt auf die nächste Ausgabe dieses "Käseblattes".

    Es ist also nicht so, dass die Stimmung komplett zu Gunsten der Palästinenser umgeschlagen ist. Ich wünsche mir nur, dass die "Anwälte Israels" in Deutschland endlich ihren Mund aufmachen. Geschwiegen haben schon unsere Väter und Großväter.

    Israel Shalom
    Dieter

    AntwortenLöschen
  6. B"H

    Hallo Dieter,
    mit dem Existenzrecht und dem Leben im stimme ich vollkommen mit Ihnen ueberein. Wobei es ebenso korrekt ist, dass auch auf israelischer Seite Fehler gemacht werden.
    In Israel glauben wir stets, dass das ganz grosse Problem unseres Landes in der "Public Relation" besteht. Schauen Sie sich die Internet Sites der Hizbollah oder von Al Jazeera an. Saemtliche Sprachen sind vertreten und eine Freundin meinte, wenn sie im Ausland lebe und "nur" Al Jazeera lese, sie dann ebenfalls Israelis hassen taete.

    Die arabische Presse verfuegt ueber ein fast perfektes Netzwerk, seine Botschaft um die Welt zu tragen. In Israel klappt das so gut wie nie. Zuerst wird mit sich selbst gehadert, dann sitzen oft teilweise Leute in den Ministerien, welche die Mentalitaet und Denkweise der Auslaender nicht kennen und dann reagiert man auch noch nachlaessig und zu langsam. Al Jazeera sendet Photos im Sekundentakt und ehe Israel eine Gegendarstellung herausbringt, sind es jene Photos (wenn auch oft gefaelscht), welche in den Koepfen der Leute haengenbleiben.

    Bezueglich zu Deutschlang:
    Schon zu meiner Zeit, vor fast neun Jahre, herrschte in Deutschland groesstenteils eine gewisse Apathie Israel gegenueber. Angefangen von "Wir muessen immer nur zahlen und buessen" bis hin zu "die armen Palis". Allerdings hatte ich mir erhofft, dass sich die breite Oeffentlichkeit besser ueber die Fakten, warum der Krieg begann, informiert.
    Andererseits "wo informieren", wenn die dt. Presse oftmals ebenso ein falsches Bild zeichnet und in den A Jazeera - Schwall mit einsteigt. Die dortige Presse liebt Interviewpartner wie Uri Avinery, der uebrigens in Israel keine Rolle spielt. Im Ausland hingegen macht man einen grossen Aufstand um ihn und laesst ihn zu Worte kommen. Uberhaupt geschieht dies mit der israel. extremen Linken und Auslaender meinen dann zu Unrecht, dass die breite israel. Oeffentlichkeit so denke. Nie wird ein Politiker des rechten Fluegels interviewt. Auf diese Art zeichnet die dt. Presse ebnso ein falsches Israelbild.

    Bei mir trifft die antisemitische / rechte Hasspost nur sehr spaerlich bis gar nicht ein und was kommt,das loesche ich.

    Ich vermag nicht zu sagen, wie dt. jued. Gemeinden reagieren, doch zog man in den USA untereinander Bilanz und stellte fest, dass die dortigen Juden in Bezug auf pro - israel. Demos scheiterten. Entweder wurde gar nicht organisiert oder es kam zuwenig Publikum. Die Palis dagegen zogen Tausende auf die Strassen.

    Viele Gruesse
    Miriam

    AntwortenLöschen
  7. Hallo Miriam,

    im Grunde ist die Situation in Deutschland wohl nicht viel anders als zu Ihrer Zeit hier: Die pro-Pali-Bewegung (sowohl von ganz links, als auch von ganz rechts) schreit herum und die große Mehrheit ist desinteressiert. Was mich persönlich in letzte Zeit freut, ist das das Geschrei dieser Leute dazu geführt hat dass jetzt doch einige pro-israelisch Denkende den Mund aufmachen.

    Es ärgert mich allerdings, wenn ich Zeitungsüberschriften lese wie:
    Hamas zu 18-monatiger Waffenruhe bereit." Eigentlich müßte es doch heißen: "Hamas lehnt unbefristete Waffenruhe ab.

    Alles Gute aus Ostfriesland
    Dieter

    AntwortenLöschen
  8. B"H

    Hallo Dieter,

    die Hamas drehte es geschickt so als habe sie die Waffenruhe verdient und nicht Israel. Viele Medien sind bewusst auf diese Version eingstiegen und frag mich nicht warum.
    Dabei hatte die Hamas als Unterlegener nichts zu ordern, dass duerfte jedem Mitdenkenden voellig klar sein. Aber leider denken halt zu wenige mit.

    Zur Presse:
    Die BBC hat gerade einen Heidenaerger am Hals, weil sie einen Pali - Propagandaspot nicht sendete. Nun demonstrieren in London die Araber vor dem BBC - Gebaeude und drohen dem Nachrichtensender aufs Schaerfste.

    Die BBC - Ablehnung hatte uns positiv ueberrascht, denn gerade die BBC ist fuer ihre pro - palaestinensische Berichterstattung bestens bekannt. Uebrigens lehnte ebenso SKY die Sendung des Spots ab.

    Viele Gruesse dann mal aus Jerusalem nach Ostfriesland !!!

    AntwortenLöschen