Sonntag, 16. August 2009

Die Todesopfer an der Berliner Mauer, 1961 - 1989

B"H

Zufällig fiel mir eine "richtige" deutsche Zeitung, die FAZ vom 13. August 2009, in die Hände. Darin gab es eine Buchvorstellung, die ich für recht erwähnenswert halte.


"Die Todesopfer der Berliner Mauer,
1961 - 1989".

Ein biographisches Handbuch. Herausgegeben vom Zentrum
für Zeithistorische Forschung Potsdam und der Stiftung Berliner Mauer.
Ch. Links Verlag Berlin 2009,
Preis: 24,90 Euro.


Zitat aus dem Buch:


"Die Ausgrenzung, Inhaftierung, Verletzung oder Tötung von Menschen, die
ihr Land verlassen wollten, waren Teil eines Systems, das ohne Mauer nicht
existieren konnte und mit dem Fall unterging".

Hans - Hermann Hertle und Maria Nooke erfassen 136 Opfer und die Umstände derer Fluchtversuche. 30 Personen davon wurden ohne Fluchtabsicht von den DDR - Grenztruppen erschossen oder verunglückten anderweitig. Acht Grenzsoldaten kamen ums Leben.

Zitat: "Zudem starben zwischen 1961 und 1989 mindestens 251 vor allem ältere Reisende während oder nach DDR - Kontrollen an den Berliner Grenzübergängen.

Die Ergebnisse des Forschungsprojektes sind hier einzusehen:

Chronik der Mauer







Als die Mauer fiel, bzw. die Grenzen zum ersten Mal aufgemacht worden sind, befand ich mich in Israel. Als es mir von Isrealis berichtet wurde, konnte ich das gar nicht glauben und dachte, die spinnen ja. Soetwas gibt es gar nicht.

Als ich ein paar Monate später nach Deutschland fuhr, hatten sich alle schon an die Wiedervereinigung gewöhnt, aber für mich war nach wie vor alles neu. Das war ein recht seltsames Gefühl, was ich jedoch mehrere Male durchmachte. Immer dann, wenn ich nach Monaten oder Jahren nach Deutschland fuhr, musste ich mich an Neuerungen gewöhnen. Selbst seinerzeit an eine Veronika Feldbusch oder an einen Gildo Horn, von denen heutzutage kaum mehr jemand spricht.

Ganz zu schweigen von dem Wortschatz:

Überall in der Welt nennt man sie "Roller Blades", doch in Deutschland heißen sie "Inliner" oder "Inline Skates". In Deutschland heißt ein "Handy" halt "Handy"; im richtigen international - englischen Sprachgebrauch hingegen "Mobile" oder "Mobile Phone" und im Hebräischen ganz einfach "Pelefon".

Die Berliner Mauer sah ich nur einmal in meinem Leben; und das war bei einem Klassenausflug meiner Abiturklasse im Jahre im Dezember 1981. Mit zwei Schulkameraden fuhr ich hinüber nach Ostberlin, wo wir uns so ziemlich wessimässig aufführten und in Weissensee bei jedem und allem stehenblieben, nur um bekanntzugeben, dass wir nicht aus dem Osten seien. Nach kurzer Zeit merkten wir, dass unsere Umwelt eh von Weitem sah, dass wir nicht zu den Einheimischen gehörten.

Ende der Neunziger Jahre war ich häufig in Berlin, doch da war auch schon am Alexanderplatz der Mac Donald's eingekehrt und die U - Bahn war viel teurer. Nix mehr mit 20 Pfennig und so …

2 Kommentare:

  1. Liebe Miriam,
    ein paar Monate nach der Grenzöffnung hatten wir uns alle hier im "Westen" ganz bestimmt noch nicht an den Mauerfall gewöhnt. Zumindest wir, die wir in unmittelbarer Nähe der Grenze zur ehemaligen DDR wohnten. In Wahrheit geht es mir so, dass die unangenehmen Erinnerung mich heute immer wieder überfallen, wenn wir z. B. nach Berlin fahren. Ich genieße die freie Fahrt auf der Autobahn, denn in großen Abständen standen zu DDR-Zeiten Vopos (Volkspolizisten) auf dem Grünstreifen mit Ferngläsern, in die Gegenrichtung blickend, um sofort diejenigen herauswinken zu können, die vielleicht etwas zu schnell fuhren, oder aufgrund der schlechten Autobahn verbotenerweise die viel bessere Überholspur benutzten. Die Art der Abfertigung bei der Auffahrt zur "Zonenautobahn" (Paß für einige Zeit wegnehmen), Halten nur auf "Westparkplätzen o. ä.), das vergesse ich heute noch nicht. Der freie Zugang zur Ostsee, den wir heuer genossen haben, das heutige Dresden mit der wieder aufgebauten Frauenkirche (die wir noch als Trümmerhaufen sahen) und der Blick auf ein ganzes Deutschland etwa bei der Wettervorhersage im Fernsehen sind nur Beispiele, die immer wieder an die lange Teilung Deutschlands erinnern. Nicht zu vergessen die vielen DDR-Spitzel, deren Enttarnung nach und nach immer noch ans Licht kommt (nur ein Beispiel: Der Polizist der den Studenten Ohnesorg erschoss).
    Ob andere auch so denken? Ich weiß es nicht, hoffe es aber.
    Margot

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  2. B"H

    Auf der Autobahn Hof - Berlin war es immer ein recht komisches Gefuehl, wenn ich im Jahre 1999 die ehemalige Grenze ueberfuhr. Man sah damals noch den baulichen bzw. saniermaessigen Unterschied. Heute ist das wahrscheinlich anders.

    Was schade ist: Dass Deutschland nichts gelernt hat und viele Ex - Spitzel, Vopos und Grenzer unbescholten davongekommen sind. Trotz Gauck - Behoerde und was weiss ich nicht noch alles.

    Selbst Egon Krenz, Markus Wolf und Karl - Eduard von Schnitzler wurden im Westfernsehen weiter hofiert. Und Honnecker kam genauso unbescholten davon.

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