Montag, 14. Dezember 2009

Israelisches Kino

B"H


Über die Inhalte des Filmes "2012" aus jüdischer Sicht berichtete ich schon. Einen "Weltuntergang" wird es, wie im Film beschrieben, so nicht geben, denn im Judentum steht das Kommen des Meschiach im Vordergrund. Ohne diesen erleben wir keine vollkommene Planetenzerstörung und somit hat das Jahr 2012 keinen symbolischen Wert, wie die Mayas angeblich prophezeihten.


So mancher israelischer Film ist nicht schlecht und eigentlich wollte ich mir "Levanon - Libanon" (Made in Israel) anschauen, doch fand ich in Tel Aviv in meiner näheren Umgebung gerade kein Kino, welches den Film zeigte.




Leider noch nicht gesehen: Den israelischen Film "Levanon - Libanon".


Allgemein ist ein Kinogang in Tel Aviv dennoch wesentlich einfacher und vor allem bequemer als in Jerusalem.




Rechts: Jerusalems Zion Square.
Links im Bild das hässliche Hochhaus der "Bank Hapoalim". Einst stand dort ein altes Gebäude mit einem populären Kino der Stadt.

Photo: Jerusalem.Com


Befanden sich bin in die 50iger, 60iger Jahre hinein mehrere Jerusalemer Kinos in der Innenstadt (am Kikar Zion, wo heute Bank Hapoalim ihren Sitz hat oder das EDISON in der Raoul Wallenberg Street), so wurden im Laufe der Zeit die Filmpaläste größtenteils aus der Innenstadt in die Vororte gedrängt. Einer der Gründe waren stetige haredische (ultra - orthodoxe) Demos gegen die "Unzucht" in der Jerusalemer Innenstadt; ein zweiter Grund war aber auch, dass geradei in Jerusalem fast alle großen Shopping Malls aus Platzgründen eher außerhalb gebaut worden sind. Zu so manch einer Mall muss man schon ein ganzes Stück Weg in Kauf nehmen, um dorthin zu gelangen. Siehe den Canyon Malcha hinter dem Teddy Stadion (eine ewig lange Fahrt mit der Buslinie 6 oder man nehme den Bus nach Gilo). Eine zweite Mall mit Kino (Rav Chen) befindet sich in der HaOman in Talpiyot. Zwar liegt die Cinematheque örtlich günstiger (gegenüber der Altstadt), doch laufen dort nicht immer die Filme, auf die man gerade Lust hat. Oder andersrum: Abwechselung tut auch einmal ganz gut.


Ein Kinogang in Israel war schon in den 90iger Jahren nicht mehr billig. Die Cinematheque steht mit ihrem Ticket (wenn nicht gerade ein Jahresabo) an der Preisspitze mit ca. 40 Schekel (ca. 8 Euro). In Malcha oder im Rav Chen war ich schon Ewigkeiten nicht mehr, doch wird sich der Preis so um mindestens 35 Schekel (ca. 7 Euro) bewegen. In Israel sind 40 Schekel eine Menge Geld und noch zu meiner Yeshivazeit (relig. Schule) suchte ich mir die Filme, die ich sehen wollte, intensiv aus, um nicht hinterher enttäutscht heruzmzulaufen, eine Menge Geld in den Sand gesetzt zu haben.




Links: Mall in Givataim (nahe Tel Aviv)

Photo: Tel Aviv Daily Photo


In Tel Aviv hingegen befinden sich zahlreiche Kinos in der Innenstadt wie, z.B., im Dizengoff Center oder nahe dem Brunnen in der Dizengoff (Ecke Pinsker / Madonna Kabbalah Center). Im Center (Erdgeschoss neben Mega) kostet der Eintritt 32 Schekel (ca. 6,5 Euro) und am Brunnen muss man 35 Schekel (ca. 7 Euro) berappen. Wer Popcorn oder Cola oder beides zusammen als "Menu" will, der muss nochmals tief in die Tasche greifen. Mit 17 Schekel (ca. 3,5 Euro) ist der Kinobesucher mit einer kleinen Box Popcorn dabei.


Weitere Kinos befinden sich, u.a., im Azrieli Tower (falls nicht schon umgezogen, da H & M) einzieht und riesige Flächen benötigt oder zwischen Tel Aviv und das angrenzende Herzliya.


Der Besuch in einem israelischen Kino unterscheidet sich kaum von dem eines Besuches in Deutschland oder anderswo. Nur, dass in Israel ein Guard vor der Tür die Taschen auf Waffen bzw. Bomben durchsucht. Im Vorspann erleben wir ebenso Werbung und Movie Trailers.


Vor ein paar Tagen also machte ich mich auf ins Kino und alles, was so einigermassen lusterregende wirkte, war ausgerechnet "2012". Ohne Popcorn, denn mittags gab es noch kalorienreiches Hähnchen, schaute ich den Film an und muss sagen, dass es nie langweilig wurde. Eine Katastrophe jagte die nächste. Nicht alles immer logisch und plausibel, doch viel Hollywood. Ich wollte, dass dieser kleine zottelige Hund stirbt und mehr Menschen überleben, doch die Freundin des reichen Russen schmiss ihren Hund noch ins Leben zurück bevor sie selbst ertrank.


Kontinentsverschiebungen, Vulkanausbrüche und zum Schluß ein Tsunami. Enttschäuschend und kitschig war das Ende; die Sonne schien wieder, nur der Südpol befand sich von nun an in Wisconsin und Südafrika war zum menschlichen Überleben geeignet. Die reichen Überlebenden nahmen mit ihren Archen Kurs auf Kapstadt (Capetown). Im Vorspann erlebten wir den an diesem Donnerstag neu anlaufenden Film "Avatar". Ich nehme an, dass sich so mancher sofort wünschte, diesen Film zu erleben und nicht mehr "2012".
Mag sein, dass die Phantasiestory von "Avatar" ebenso kitschig klingen mag, doch die Effekte waren beeindruckend. David Cameron verwendete Spezialeffekte / kameras, die bisher ihresgleichen suchen.


Neben der extensiven I - Phone Werbung herrscht in den israelischen Medien das "Avatar" Fieber. Beides nicht gerade das, was man "lebensnotwendig" nennt, doch die Mode dreht sich heutzutage um das "IN" sowie "DABEISEIN". Das I - Phone ist auch hierzulande angekommen und selbst wenn viele nicht so richtig begreifen, wozu das alles gut sein soll, Israelis sind bei der neusten Technik immer an erster Stelle. Sogar haredische Sites sparen nicht mit Werbung und Artikeln zum I - Phone.


"Avatar" werde ich mir antun, das I - Phone sicher nicht. Ein normales Handy und ein Laptop reichen völlig aus !

2 Kommentare:

  1. Im Smadar laufen oft gute Filme, ebenso im Kino des Theaters und in Binyane ha-Uma, für dich sehr leicht zu erreichen. Chag urim sameach! Vered

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  2. B"H

    Hallo Vered,

    das Smadar kenne ich, aber bist Du Dir sicher, dass es das Kino im Binyanei HaUma noch gibt ?
    Ich erinnere mich noch an die tollen Zeiten als einst das "Apropos" im Erdgeschoss weilte und man dort essen gehen konnte. Heutzutage scheint jegliches "Apropos" voeillig vergessen.

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