Donnerstag, 28. Januar 2010

"Auschwitz" am Nürnberger Hauptbahnhof

B"H

Ein kleiner antisemitischer Schwank aus meinem Leben in Deutschland:

Es ergab sich eines Tages, dass ich mich entschloss, in das Mac Donald's am Nürnberger Hauptbahnhof zu gehen. Am Tag, an dem der Club gegen die Bayern spielen sollte.

Vor mehr als zehn Jahren sah ich persönlich selten Neonazis oder Ähnliches durch Nürnberg laufen. Eher machten mir die ca. einmal pro Jahr stattfindenden Burschenschaftstreffen angst. Dort, wo ich früher studierte, gingen die Burschen um und einer davon kam täglich ganz stolz in bayerischer Tracht in die Vorlesungen. Allgemein haben die Burschenschaften eine nicht ganz hitlerlose Vergangenheit hinter sich und irgendwie stach bei den Treffen in der Innenstadt stets das deutsch Nationale hervor. Fast wie die Hitlerjugend wirkte die Atmosphäre auf mich.

Ich weiss nicht mehr, was genau ich im Mac bestellte, doch war es voll mit gröhlenden Bayern München Fans, die da den Anhängern des 1. FC Nürnberg in die Auschwitzer Gaskammer wünschten. Ich nahm mein Tablett und ging die kleine Treppe hinauf in den ersten Stock und mitten auf dem Weg nach oben begann meine große Cola zu schwanken. Der Becher fiel und ich stellte ihn in Sekundenschnelle wieder auf. Zu spät, denn die Hälfte der Flüssigkeit klatschte auf den Bayern München Tisch und spritzte die dort Sitzenden nass. Nun ging das Gegröhle erst richtig los und alles schlug in Verwünschungen um.

Ich machte mir vor angst fast in die Hose und rannte nach oben, setzte mich hin und tat so als sässe ich schon Ewigkeiten dort. Meine einzige Chance auf ein Entkommen, denn die Nazi - Münchener rauschten an, um den Schuldigen zu verkloppen. Mir schenkten sie im Vorbeigehen (Suchen) gar keine Beachtung, sondern erwarteten wohl eher einen Clubfan oder einen Linken mit Birkenstock - Sandalen und Antifa T - Shirt. So entkam ich den radikalen Bayernfans und war heilfroh, bald Aliyah zu machen. :-)

2 Kommentare:

  1. Zunächst einmal ein ganz herzliches LOL, gut gemacht! Aber bist du eigentlich sicher, daß du beim Umkippen der Cola, zumindest unbewußt, nicht doch bissi nachgeholfen hast? Vielleicht hast du damit ja sogar eine Mitzwa erfüllt?

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  2. B"H

    Die Cola flog vollkommen unabsichtlich um. Ich hatte nicht aufgepasst und wohl das Tablett zu schief gehalten.:-)

    Als ich kurz darauf in Israel war und beim damals existierenden "Kentucky Fried Chicken" nahe der Ben Yehuda ass, gab es wieder eine Treppe (diesmla hinunter) und wieder hatte ich einen grossen Colabecher auf dem Tablett. Die Szene erinnerte mich an die im Hauptbahnhof und ich hielt den Becher gesondert fest.:-)

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