Dienstag, 16. Februar 2010

In Israel leben

B"H

Israel ist genau wie jedes andere Land auf dieser Welt; es herrschen Regelungen und Gesetze und diese definieren Israel als einen jüdischen Staat !

Hier geborene Palästinenser können meinetwegen bei uns im Land friedlich wohnen, doch nicht jeder Tourist, der meint, er wolle unbedingt in Israel leben, hat eine Berechtigung dies zu tun. Ich gehe ja auch nicht nach Amerika und lasse mich einfach so nieder, weil es mir gerade in den Kram passt. Theoretisch und sogar praktisch ist das möglich, doch muss ich mit den Konsequenzen rechnen, die da auf Abschiebung stehen. So auch in Israel.

Zwar versuchen NICHTJÜDISCHE Touristen immer wieder durch Praktika im Land verbleiben zu können, doch irgendwann ist die Visavergabe des Innenministeriums erschöpft und man muss Israel verlassen. Meist geschieht dies nach einigen Monaten dann geht es ab nach Hause. Mindestens ein Jahr.

Ich bin kein Experte auf dem Visagebiet, doch frage ich mich, was sich solche Touristen in Israel erhoffen. Sehen wir jetzt einmal von jenen fanatischen Christen ab, die meinen, sie müssen hier leben, um J. zu begegnen oder irgendso ein kaputtes Gedankengut.

Nehmen mir den Normalotouristen, der in Israel bleben will. War erwartet ihn ? Die Hauptfrage dürfte dabei sein: Wie will er sich ernähren ? Arbeitserlaubnisse werden nicht übermässig ausgestellt und wenn, dann immer befristet. Soll er also illegal jobben ? Genau das machen vieleisraelische Bosse nicht mehr mit, denn die Ausländerpolizei OZ lauert und wer erwischt wird, dem droht ein saftiges Bussgeld. Der Tourist wird abgeschoben und darf fünf Jahre lang nicht mehr nach Israel einreisen. Manchmal gilt dies sogar für zehn Jahre.

Was, wenn ich einen Praktikantenplatz finde ?
Auch dann ist die Visavergabe befristet. Irgendwann geht nichts mehr.

Was, wenn ich einfach ohne Visum in Israel bleibe ?
Wer entdeckt wird, der kommt zwangsläufig auf die schwarze Liste gesetzt und es folgt die Abschiebung.

Was ich jedoch nicht begreife und ich erwähnte das schon unzählige Male ist, was sich derlei Touristen dabei denken, wenn es um die Krankenversorgung geht. Sozialabgaben, Steuern, etc.
Israelische Krankenkassen nehmen keine Touristen auf, sondern nur Staatsbürger. Wer will, der kann eine extra Krankenkasse für Touristen eröffnen, doch die zahlt nur bedingt und ist verbunden mit einem gültigen Visum. Okay, man kann auch so zu Magen David Adom oder einem Krankenhaus gehen und Cash auf den Tisch legen, doch auch dort wird nach dem Visum im Pass geschaut.

Was Illegale tun ist, sich einen arabischen oder armenischen Arzt in der Altstadt Jerusalems suchen. Ist ja auch viel billiger und dort fragt keiner nach einem Visum. Doch was, wenn ich wirklich krank bin und mich der Arzt in ein israelisches Krankenhaus überweist ?

Was ist mit meinem sozialen Umfeld ? Werde ich als Nichtjude akzeptiert ? Dies kommt sicher drauf an, wo man lebt. In Jerusalem ist das oft weniger der Fall als in Haifa oder in einem Kibbutz.

Was Leute nie gerne hören ist, dass sie stets Außenseiter sein werden. Selbst dann, wenn sie mit einem Juden verheiratet sind. Man kann sich seine Akzeptanz der Mitmenschen noch so einbilden, Nichtjude bleibt in der israelisch - jüdischen Gesellschaft immer Nichtjude. Man bekommt immer einen Hinweis darauf, selbst von so "toleranten" säkuleren Juden. Der hier einfach so Lebende gehört halt nicht dazu und das wird ihm nicht selten mitgeteilt.

Wer sich dennoch in Israel niederlassen will, der schaue auf dem Innenministerium seines Ortes vorbei und lasse sich ankeifen. Die Stimmung gegenüber solchen Touristen steht nicht gerade auf "freundlich".

4 Kommentare:

  1. Was passiert eigentlich mit einem Juden, der nicht einwandern will, sondern sich als Ausländer über mehrere Jahre in Israel aufhalten möchte?

    Gibt es Sonderregelungen?

    AntwortenLöschen
  2. B"H

    Wenn Du einwandfrei nachweisen kannst, dass Du Jude bist, dann bekommst Du bei der Visaverlaengerung ein weiteres Visum, welches sechs Monate lang gueltig ist. So war es immer bei mir; bevor ich Aliyah machte.

    Nichtjued. Touristen bekommen bei einer Verlaengerung stets nur drei Monate, wenn nicht nur einen Monat. Aufgrunddessen, dass soviele nichtjuedische Touristen in Israel bleiben wollen, wenn es sein muss, sogar illegal, wurden die Gesetze verkompliziert. Alles ist in den letzten Jahren viel viel strenger geworden, eben weil die Zahl jener Nichtjuden, die in Israel bleiben wollen, drastisch anstieg. Seit Jahren wird daher maechtig abgeschoben. Wer als Tourist ein Bankkonto eroeffnet und dessen Visum auslaeuft und er kein neues gueltiges vorweisen kann, dem wird das Bankkonto samt Geld darauf eingefroren. Kein Visum,
    kein Geld ! So schaut es mittlerweile aus.

    Als Jude mit Nachweis bekommst Du laengere Visaverlaengerungen und diese werden ueber Jahre erneuert. Allerdings gibt es auch hier eine Grenze, wie ich vor Jahren erfahren musste. Man stellte mich im Ministerium vor die Wahl: Entweder Aliyah oder raus und so blieb selbst ich einige Zeit ohne Visum, machte aber spaeter Aliyah.

    Wer als Jude einige Zeit in Israel leben will, der bekommt zwar ein Visum, doch sollte er vorsichtig sein. Wer einige Jahre in Israel lebt, dem werden bei einer spaeteren Aliyah die Rechte gekuerzt.

    Sagen wir, Du lebst fuenf Jahre in Israel und machst dann Aliyah:
    Mit hoechster Wahrscheinlichkeit wirst Du dann die ueblichen Aliyahrechte nicht mehr bekommen !
    Deswegen ist es immer ratsam, sich vorher genau zu erkundigen.

    AntwortenLöschen
  3. Ich habe schon mehrmals als nicht-juedische Touristin in Israel gelebt: aber solche Hass-Reaktionen, wie Du sie in Deinem Post propagierst, sind mir noch niemals begegnet!!! Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass Du etwas an der israelischen Gesellschaft und deren Einstellung "vorbei lebst"! Nicht ganz Israel ist so polemisch und rechts-radikal "drauf" wie Du!
    Bea

    AntwortenLöschen
  4. B"H

    Wie ich sehe bist Du es, die an unserer Gesellschaft vorbeilebt und anscheinend die Stimmung auf dem Misrad HaPnim / Gesetze nicht kennt.

    Was ich "propagandiere" ist der normale Alltag und wie etwas gehandhabt wird.

    Solltest Du zu diesen komischen Christen (a la im Hospiz volotieren etc.) gehoeren, die sich einschleichen wollen, bist Du in Israel eh fehl am Platze.

    AntwortenLöschen