Donnerstag, 22. April 2010

Ron Arad zählt zum Rest

B"H

Vor fast 24 Jahren wurde Ron Arad bei einem Lufteinsatz über dem Libanon abgeschossen und von libanesischen Terroristen gekidnappt. Später soll er an den Iran verschachert worden sein. Mit den Jahren verliert sich seine Spur, doch seine Familie in Israel hofft nach wie vor auf ein Wunder: Dass Ron auch nach all der Zeit noch am Leben ist.

Weder von Ron Arad noch anderen Verschollenen wie Guy Hever, Zechariah Baumel oder Zvi Feldmann hören wir. Vielleicht sind sie eh alle tot, vielleicht auch nicht. Ein Thema sind sie nicht, denn die Regierung hat genügend mit Gilad Shalit zu tun. Shalit wird einiges an Opferungen kosten, denn die Hamas verlangt zwecks Freilassung die Herausgabe hochgradiger Terroristen und niemand wagt diesen Schritt aus angst vor neuen Anschlägen.

Bei den Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag am Montag abend unterlief dem Knessetoberhaupt Ruven Rivlin (Likud) ein entscheidender Patzer. In seiner Rede sagte er: 

"Gilad Shalit und der REST der verschollenen Zahal - Soldaten" …

Der REST ?
Ron Arads Frau Tammi zeigt sich entsetzt. Wie kann man Ron und die anderen Verschollenen einfach nur lapidar den "Rest" nennen ? Ist Gilad Shalit etwa alles und die anderen nur noch Dreck ?
Laut Tammi Arad hätten alle sieben Namen der Zahal - Verschollenen ausgesprochen werden müssen und nicht nur der von Gilad Shalit.

"Jetzt weiss ich, warum ich normalerweise von der Teilnahme an derlei Gedenkveranstaltungen Abstand nehme, so Tammi Arad. 
Nein danke, ich brauche Eure Ehrungen nicht, sondern ehrt den Mann, der für Euch keinen Namen hat".

In der Tat dreht sich wenn, dann alles um Gilad Shalit. Um die drei israelischen Soldaten Baumel, Feldmann und Katz, die vor fast 28 Jahren bei der Schlacht bei Sultan Yaakov (Libanon) spurlos verschwanden, redet heute kaum noch jemand. Wenn, dann sind es die Angehörigen, die erinnern. Ron Arad ist ein Endlosthema, denn der wird im Iran oder tot vermutet. Wozu also investieren ?
Shalit ist der einzige, der offenbar noch am Leben ist, doch auch hier tut man sich schwer. Angst vor der Kritik aus der Bevölkerung und davor, dass hochgradige Terroristen freikommen, wir alle zur neuen Zielscheibe werden und die Hamas weiterhin munter Soldaten entführt.

Eines steht fest: Wenn Gilad Shalit zurückkommt, wird er kein leichtes Leben haben. Abgesehen von den psychischen Schäden und dem Vorwurf, er habe seinen Kameraden nicht schnell genug bei der Abwehr der angreifenden Terroristen geholfen, wird bei jedem neuen Terrorangriff der Finger auf ihn gerichtet werden. Die Terroristen kommen eventuell frei, doch was ist mit den eventuellen Opfern ?

Der deutsche Vermittler soll wieder kommen und zwischen Gaza und Israel hin - und herpendeln. Was aber bringt das, wenn die Hamas alles ablehnt ? Netanyahu ist unter Umständen bereit, die geforderten Terroristen freizulasen, doch müssen sie aus Israel ausreisen. Nach Gaza oder Ramallah. Dies lehnt die Hamas ab.

Und Ron Arad ?
Seine Familie hofft weiter und insgesamt besitzt Arad eine größere Sympathie in der Bevölkerung. Er war Luftwaffenpilot und wer weiss, wie der Iran mit seinen Feinden umgeht, der kann sich die Folterungen vorstellen. Israelische Kriegsgefangene, die in Syrien sassen, können ein Lied davon singen.

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