Donnerstag, 22. Juli 2010

Fünfter Jahrestag der Räumung von Gush Katif

B"H

Genau fünf Jahre ist es her, seitdem die jüdischen Siedlungen im Gazastreifen vom damaligen Premier Ariel Sharon geräumt worden sind. Grosskotzig hatte dieser damals erklärt, er werde die Siedler des Gush grosszügig entschädigen und sie mit neuen Jobs sowie Grund und Boden ausstatten. Doch fünf Jahre später warten viele der Gush Katifler nach wie vor auf Entschädigungen. Bisher ist keine Entscheidung gefallen, wohin mit den Leuten. Aus all den Versprechen ist nichts geworden und kurz nach der Räumung des Gush brach die Katastrophe herein: Kassam - Raketen flogen aus dem Gazastreifen auf israelische Orte. Hierbei der bekannteste: Die Kleinstadt Sderot.

All das war vorauszusehen, doch Sharon und seine Regierung fuhr stur auf die Katastrophe zu. Die Welt klatschte Beifall und sah / sieht in den fanatischen Siedlern eine Plage, die weggetreten werden muss.

Was jedoch wurde aus den Leuten von damals ? Was aus dem Gush ? Interessiert das heute die Welt, die da schon wieder neue Gebietsräumungen von Israel einfordert ? Frieden gegen Land wird es niemals geben ! Kaum ein realistisch denkender Israel wird diese Behauptung noch glauben und die Palästinenser schon gar nicht, denn sie wollen den zionistischen Staat scheibchenweise vernichten. Immer mehr einfordern, doch im Gegenzug keinen Frieden geben.

Einige Bewohner des ehemaligen Gush Katif sind mit ihrer Situation fertig geworden, haben eine feste Wohnung und einen neuen Job. Die Mehrheit aber tritt auf der Stelle und ist mit dem Schock der Räumung aus dem eigenen Haus nie fertig geworden. Nicht selten gibt es psychische Probleme bei vielen Gushlern. Von der eigenen Armee und der eigenen Regierung aus dem Haus geworfen zu werden … Sein Hab und Gut zu verlieren und bis heute in Wohncontainern untergebracht zu sein. Ohne allzu festen Wohnsitz und viele ohne neuen Job, denn sie haben die Fünfzig längst überschritten. Kein Ministerium, keine Behörde fühlt sich für das menschliche Debakel mehr zuständig. Olmert steht wegen Bestechlichkeit vor Gericht, Shaon siecht im Krankenhaus bewusstlos vor sich hin und Netanyahu legt mit Obama neue Räumungen fest. Diesmal in Samaria. Hunderttausend Menschen wäre davon betroffen und das Chaos ist noch gar nicht abzumessen. Schon gar nicht von der fatalen Sicherheitslage, welche sich aus einer etwaigen Räumung ergibt: Die Palis hätten freie Schusslinie auf sämtliche israelische Orte.

Obama meint, Abu Mazen und dessen Fatach gegenüber Ismail Chaniye und der Hamas stärken zu müssen. Abu Mazen braucht Erfolgen, um seine Landsleute davon zu überzeugen, für ihn und nicht die Hamas zu stimmen. Je mehr Israel bereit ist aufzugeben, desto stärker wird Abu Mazen und die Hamas verliert an Rückhalt. Und Abu Mazen sei ja zu einem Frieden mit Israel bereit.
Klingt doch toll, oder ?

In Gaza hat sich die Hamas eingenistet und gefestigt. Nichts läuft dort mehr ohne sie. Der Propagandasender "Al Jazeera" schmiss sogar einige der weiblichen Journalistinnen, die sich da keine Hamas - Burka aufdrängen lassen wollten. Abu Mazen und Chaniyeh kämpfen um ihre eigene Machtposition, aber im Endeffekt stehen sie gemeinsam gegen Israel. Ein Abu Mazen ist nicht weniger anti - israelisch als ein Ismail Chaniyeh, aber diese Tatsache geht in viele Köpfe nicht hinein.

Die israelische Tageszeitung MAARIV berichtete ausführlich über die heutige Situation der Leute aus Gush Katif. Und das am Jahrestag der Räumung - am Tisha be'Av (Dienstag). Wie die Siedler aus ihrem Haus gezogen worden sind und bis heute auf Entschädigungsanerkennung warten. Wie die Palis aus Gaza die Synagogen der Siedlungen zerstörten bzw. abfackelten, obwohl man Respekt vor den Gebäuden versprochen hatte. Die Hamas nutzte das neu hinzugewonnene Territorium sofort für den Einsatz von Raketenabschussrampen.

Gush Katif hatte dank der Siedler eine blühende Zukunft. Die Siedlungen waren gepflegt und der Wirtschaftszweig Landwirtschaft boomte. Sobald die Palästinenser etwas in die Finger bekommen, wird es ruiniert. Erst alles abfackeln und die Trümmer einfach liegengelassen. Nichts wird aufgebaut, nichts bewirtschaftet.

Zuerst träumten religiöse und säkulere Gush Katif Siedler noch von ihrer Rückkehr in den Gush. Ganz besondere Hoffnungen kam beim letzten Gazakrieg vor mehr als einem Jahr auf. Zwischenzeitlich jedoch wollen die Siedler von damals einen neue Bleibe aufbauen, aber auch das gewährt ihnen die Bürokratie nicht immer. Immerhin nahmen sich nun doch einige Minister ihrer an und es sollen Entschädigungszahlungen erfolgen.

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