Dienstag, 6. Juli 2010

Noam Shalit und seine Presseschlacht

B"H

Seit mehr als einer Woche bewegt sich der "Gilad Shalit - Marsch" vom Wohnort der Shalits in Mitzpe Hilah der Amtswohnung von Premier Benjamin Netanyahu Jerusalem entgegen. Leider weiss ich nicht, wer genau die Organisatoren des Marsches einiger Tausend Leute sind, welche den gekidnappten Soldaten auf freiem Fuss sehen wollen. Interessant wer eigentlich dahinter steht.

Trotz aller Emotionen, Netanyahu sprach das richtige Machtwort in der vergangenen Woche:




Wer sich im Gefangenenaustausch - Business etwas auskennt, der kennt Israels Fehler der Vergangenheit. Ein Buch vom israel. Journalisten Ronen Bergman gibt dazu in einem Buch beste Auskunft. Nicht nur die Hinterbliebenen vieler Terroropfer sind gegen eine Freilassung von Marwan Barghouti & Co; in Israel regt sich einiges an Widerstand gegen die fatale Forderung der Hamas. Es besteht kein Zweifel daran, dass das Volk auf Seiten der Shalits steht, doch nicht um jeden Preis. Ferner frage ich mich, was der Marsch bringen soll. Derlei Events genauso wie Demos im Jerusalemer Regierungsviertel haben bisher kaum eine Wirkung gezeigt. Vater Noam Shalit zeigt sich als hervorragender Protagonist und (fast) Medienexperte. Es schaut ganz danach aus als geniesse er seine Rolle (trotz dem eingesperrten Sohn Gilad). Eben diese Rolle spielten in der Vergangenheit schon ganz andere Eltern, deren Kinder (Soldaten) in den Libanon verschleppt worden waren. Nach einer Freilassung fand immer wieder dasselbe Schauspiel statt: Die Medieneltern fielen in ein Loch, denn auf einmal waren sie ein Nobody. Nicht mehr in der Presse und nicht mehr wichtig genug. Leute, mit denen ich mich zum Thema unterhielt, sehen das gleiche Schicksal auf die Shalits zukommen.

Keiner von uns sollte nur auf Emotionen fahren, sondern die Gesamtsituation nie aus den Augen verlieren: Was geschieht nach einem eventuellen Gefangenenaustausch ? Nebenbei plant die Hamas weitere israelische Soldaten zu kidnappen. Und was dann ?

3 Kommentare:

  1. Vielleicht kann ja die Türkei Druck auf die Hamas ausüben? Sie könnten die sofortige Freilassung fordern, eine Entschuldigung, nein, besser eine Entschädigung, und eine internationale Untersuchungskommission.

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  2. Der Kommentar von "um" verschwand aus der Kommentarleiste und hiermit fuege ich ihn nochmals manuell ein:


    um sagte:

    Vielleicht kann ja die Türkei Druck auf die Hamas ausüben? Sie könnten die sofortige Freilassung fordern, eine Entschuldigung, nein, besser eine Entschädigung, und eine internationale Untersuchungskommission.

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  3. B"H

    Von Obama bis Merkel ueber die Tuerkei: Alle koennten Druck auf die Hamas ausueben, doch keiner tut es. Ausserdem bin ich mir sicher, dass es beim heutigen Treffen zwischen Netanyahu und Obama im Weissen Haus um alles geht, nur nicht um Shalit.

    Ich habe keinerlei Patenrezept fuer Gilad Shalit, doch bin ich der Meinung, die Eltern sollten sich unauffaelliger verhalten, um der Hamas nicht noch mehr PR zuzuschanzen.

    Ausserdem interessiert mich, wer den Marsch organisierte und wohin die Gelder fuer das Merchandising, sprich T - Shirts, Shalit Huete, etc. gehen. Fast jeder der Tausende von Marschteilnehmer traegt solch ein Shalit Shirt und dabei geht es somit auch um Profite. Nur, in unserer Presse spricht diese Themen niemand an.

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