Sonntag, 21. November 2010

Uwe Barschel und der Mossad

B"H

Der israelische Journalist Eldad Beck beruft sich in der heutigen Ausgabe der Tageszeitung "Yediot Acharonot" auf einen Artikel der aktuellen "Welt am Sonntag" Ausgabe:

In seinem im Jahre 1995 erschienen Mossad - "Enthüllungsbuch" beschrieb der selbsternannte Mossad - Agent Victor Ostrovsky wie der Mossad angeblich den ehemaligen Ministerpräsidenten von Schleswig - Holstein, Uwe Barschel, in Genf ermordet haben soll. Ostrovsky habe die exakte Menge an Chemikalien angeben, an denen Barschel tatsächlich starb, so der schweizer Drogenexperte Professor Hans Brandenberger. Ostrovsky widerum fühlt sich geschmeichelt, dass der Schweizer sich auf ihn berief. Kein Wunder, denn das bringt dem derzeit in Arizona lebenden Ostrovsky Unmengen an PR für sein Buch und der Rubel rollt.

Als Grund für den Mord an Barschel nennt Ostrovsky ein geheimes Abkommen, nachdem Israel gen Iran Waffenlieferungen vornehmen wollte, und diese über Deutschland abwickeln liess. Uwe Barschel, der seine Polit - Karriere schwinden sah, plante angeblich alles der Öffentlichkeit preisgeben und deswegen schritt der Mossad ein.

Meine eigene bescheidene Meinung dazu:
Es gab bisher einige Waffenlieferungsskandale zwischen Israel und Deutschland und da hätte ein Skandal nicht mehr Chaos verursacht als all die weiteren. Deswegen soll der Mossad Barschel ermordet haben ? Klingt unglaubwürdig und wie der Inhalt eines schlechten Spionageromans.

Der israelische Journalist Ronen Bergmann schrieb neben den Artikel der Yediot einen Kommentar: Victor Ostrovsky ziehe seine Spionageerzählungen an den Haaren herbei. Vielleicht aus Rache, denn er flog aus dem Vorbereitungskurs des Mossad. Danach machte er sich eilig auf ins Ausland und begann an seinen "Mossad - Enthüllungen" zu arbeiten.

Immerhin wäre Victor Ostrovsky nicht der erste Mossad - Bedienstete, der mit seinen Stories Geld verdienen will. Ab und an werden Mossad - Bücher von unwichtigen Mossad - Angestellten veröffentlicht. Von jenen selbsternannten Agenten, die nie aktiv bei einem Einsatz dabei waren, aber sich dennoch eine aufregende Story formen, denn schliesslich soll das eigene Buch sich verkaufen.

Victor Ostrovsky diente, laut Ronen Bergmann, als Offizier im "Kele 6" (einem Militärknast für bestrafte israelische Soldaten). Danach gelang es ihm in einen Vorbereitungskurs des Mossad aufgenommen zu werden, doch scheiterte er dabei und wurde entlassen. Kurz darauf veröffentlichte Ostrovsky seine haarsträubenden Stories und verdiente eine Menge Geld. Dem Ansehen des Mossad jedoch schadete seine Krimi nicht.

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