Mittwoch, 10. November 2010

Zfat (Safed) im oberen Galiläa - צפת בגליל העליון


Zfat (Safed) in Nordisrael by Night.

Photo: Miriam Woelke

B"H

Der Sonnenuntergang über den Bergen von Meron und des oberen Galiläa. Ich kann mich an derlei Naturereignissen gar nicht mehr sattsehen. Häufig fahre ich zwischen Tiberias und Zfat hin und her. Die Busfahrt dauert ca. 45 Minuten, kostet 14,50 Schekel und ist allein schon ein Landschaftsereignis. 

Wer von Tiberias aus der Kleinstadt Zfat einen Besuch abstatten will, der gehe zum Busbahnhof und halte Ausschau nach Bus Nummer 450. Ein weisser Bus des Busunternehmens Veolia. 


Was gibt es in Zfat zu sehen ?
Vorwiegend die Altstadt mit ihren schmalen Gassen. Eine Bewohnerin von Zfat (ursprünglich aus Holland) sagte mir letzte Woche, der kleine "Kikar HaMegidim - HaMegidim Platz") habe ein Shakespeare Flair. Das kann ich unumschränkt bestätigen. Kleine alte flache Häuser und wenn das Licht des abends scheint, ähnelt die Szenerie einer Theaterbühne.



Kikar HaMegidim in der Altstadt von Zfat.

Photo: Miriam Woelke


Zfat lebt vom Tourismus und das bedeutet, die Preise sind oftmals gepfeffert. Viel schlimmer als an der Seepromenade von Tiberias, denn von irgendetwas müssen die Zfatim (Bewohner von Zfat) ja leben.:-)))


Was mir auffiel: Viele deutsche Touristen wandern durch die alten Gassen der Kabbalahstadt Zfat. Im Mittelalter lebten die die berühmtesten Kabbalisten wie Rabbi Moshe Cordovero, Rabbi Shlomo Alkabetz, Rabbi Yoseph Karo, Rabbi Yitzchak Luria und viele andere. Der Friedhof von Zfat ist deswegen berühmt und gut besucht.

Aber es gibt nicht nur alte Gassen anzusehen, sondern ein Künstlerviertel in der Altstadt. Gallerien noch und nöcher und ich frage mich, von was die vielen Künstler eigentlich leben. Vor allem im Winter, wenn der Tourismus schwächelt. Es heisst, dass wenn ein Künstler ein Bild verkaufe, er davon das Jahr über leben könne. Aber wer kann sagen, ob das tatsächlich der Fall ist.

Ferner ist Zfat bekannt für seine bunten Kerzen aller Art. Es gibt eine Kerzenfabrik.
Lasst Euch bei all den Souvenirs nicht übers Ohr hauen, denn die Preise sind horrend. 




Insgesamt kann Zfat an einem Tag bestaunt werden. Günstig essen kann man an einem Falafelstand Ecke Jerusalem Street / Fussgängerzone. Schnitzel in Pitahbrot werden für 15 Schekel (ca. 3 Euro) angeboten und es lohnt sich, darauf einzugehen. Ein kleiner Stand einer sephardischen Familie gegenüber vom Juwelier Shalom. 

Ein Nachtleben gibt es in der Stadt nicht. Kein Kino, keine Disco, sondern fast ausschliesslich jüdische Spiritualität.:-)  Nach Zfat fährt man, um auszuspannen und zu geniessen. Es ist eine Reise wert mitten im Trubel zwischen Jerusalem, Tel Aviv und Haifa.



Aussicht von Zfat auf die Berge Galiläas.

Photo: Miriam Woelke

2 Kommentare:

  1. Sehr malerisch, wirklich!

    OK, ohne Nachtleben *räusper*...
    Kann ja eines Tagesvisite machen.

    Eine Ahnung was ein Touri aus D so ausgeben müßte, für eine Woche Israel?

    Und appropo Nachtleben, welche Musik hört man in Israel?

    AntwortenLöschen
  2. B"H

    Wer nach Zfat kommen will, dem wuerde ich vorschlagen, entweder einen Tagesausflug zu unternehmen oder in einem Hostel an der Rehov Yerushalaim (Jerusalem Street) unterzukommen. Fuer Juden steht das Hostel ASCENT von Chabad zur Verfuegung.Ein Tagesausflug von Tiberias aus reicht jedoch vollkommen aus. Allerdings faehrt der letzte Bus zurueck von Zfat nach Tiberias schon um 19.15 Uhr !!!

    Es kommt drauf an, ob Du in Hostels oder Hotels naechtigen willst. In Tel Aviv kosten die Hostel pro Nacht zwischen 80 - 120 Schekel (ca. 16 - 24 Euro) im Mehrbettzimmer (Dormitory. Wer als Rucksacktourist kommt, der waehlt fast in jedem Hostel ein Dormitory.

    In Orten wie Tel Aviv kannst Du auch am Strand pennen, doch da solltest Du ein ruhiges Plaetzchen finden. Ohne dass Dich Besoffene, die Polizei oder Junkies in der Nacht belaestigen !! :-)))))

    In Jerusalem findest Du die billigsten Hostel im Ostteil der Stadt. Im arabischen Teil der Altstadt und am Damaskus Tor gegenueber. Dort musst Du Dich allerdings auf viele radikale Anti - Israel Touristen einstellen, die nach Israel kommen, um dann in Ramallah oder so zu volontieren. Ausserdem triffst Du gerade dort auf viele durchgeknallte Chrsiten, die Dich mit ihren Visionen volllabern. Aber man muss ja nicht den ganzen Tag im Hostelzimmer verbringen.:-)))) Seil Dich ab und geh den Irren aus dem Weg.

    Israel ist teuer, doch man kann fuer ein oder zwei Wochen guesntig wegkommen, wenn man seine Lebensmittel sorgfaeltig einteil und aussucht. Eine Woche von einer billigen Falafel leben ist Mist und nervt. Kaufe Fruechte auf den grossen Maerkten und schaue Dich nach billigen Supermarktketten um.

    AntwortenLöschen