Montag, 2. Mai 2011

Schlagzeilen "Israel Hayom - Israel heute" am 2. Mai 2011



B"H

Beschäftigen tun sich die israelischen Medien, wie kann es anders sein, mit dem heutigen nationalen Holocaust – Gedenktag “Yom Hashoah”. Sämtliche Zeitungen sind voll mit Berichten von Überlebenden. Der TV – Privatsender HOT stellt seit gestern abed (bis heute abend) seine Action und Fun – Kanäle ein und es gibt dort keinerlei Filme zu sehen. Gedacht wird dem Holocaust und die gesamte Presse kennt heute nur das eine Thema. 

"Hat die Welt aus dem Holocaust gelernt ?" so bezweifelt man in Israel. 

Gestern abend sah ich einen interessanten Bericht im israelischen Fernsehen. Nach wie vor geht es hierzulande um die Ausgleichszahlungen an Überlebende und darum, dass viele von ihnen heute als Rentner in Armut leben. Was ist mit dem Geld, was Deutschland in Milliardenbeträgen zahlt und warum leben viele Überlebende in mehr als bescheidenen Verhältnissen ?

Viele Gelder gelangen einfach gar nicht an die Betroffenen, sondern lagern in den Kellern der Bürokratie. Immer noch wird darum gestritten, welcher Holocaust – Überlebende in Israel Anspruch auf was hat und ob überhaupt. Eine Schande für unser Land, so der gestrige TV – Report. In Deutschland und sogar Russland werden Überlebende aus dem Kaukasus als Holocaust – Opfer anerkannt, nur in Israel nicht. Auch eine Überlebende aus Tunesien beschwerte sich, denn, obwohl interniert, bekam sie in Israel niemals Ausgleichszahlungen, da Nordafrika nicht den israelischen Ausgleichskriterien entspricht.

Wer als Überlebender vor dem Jahr 1953 nach Israel zog, hat normalerweise vollen Anspruch auf Ausgleichszahlungen sowie spezielle Renten. Wer danach ins Land kam, fällt allein deshalb schon durch viele Raster. Nordafrikanische Juden oder der Kaukasus gleich ganz. Gestern abend sahen wir Geschwister, die überlebt haben, doch zu unterschiedlichen Daten ins Land zogen. Einige von ihnen erhalten den vollen Ausgleich, da sie vor 1953 nach Israel kamen und andere, die später einwanderten, unterliegen einem finanziell wesentlich schlechteren und komplizierteren Verfahren. Dabei handelt es sich um Bruder und Schwester, die gemeinsam durch denselben Holocaust gingen. Interessieren aber tut das die israelischen Behörden leider zu selten. Die öffentliche Diskussion kam wieder auf und wir werden sehen, ob sich etwas ändert. Unterdessen jedoch sterben die Überlebenden, da viele schon weit über 80 Jahre alt sind.

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