Donnerstag, 25. August 2011

Der PIKUD HA’OREF über Erdbeben und Raketen

B”H

Auf der Arbeit hatten wir heute einen halbstündigen Lehrgang vom Zivilschutz “Pikud Ha’Oref”. Eine junge Soldatin kam und klärte uns zwecks Verhalten bei Erdbeben, Tzunami sowie Raketen auf.

Innerhalb der nächsten zwanzig Jahre werde es in Israel zu einem verheerenden Erdbeben kommen. Jedenfalls wird das von heimischen Wissenschaftlern so vorher gesagt. Zwar nicht direkt für die Gegend um Tel Aviv, doch für Jerusalem, das Tote Meer, Beit Shean, Tiberias und Zfat. Ständig erfolgen kleine Beben und neulich sogar in Tel Aviv. 

Heute lernten wir, uns vor dem Erdbeben zu schützen bzw. wie wir uns im Ernstfall verhalten sollen. Wenn der Boden wackelt, das Haus verlassen und draußen auf weitere Anweisungen vom Pikud Ha’Oref warten. Immerhin komme es gewöhnlich zu Nachbeben und diese sollten wir dann erst abwarten. Erdbebengeschützt seien nur die neuen Häuser und da ich im vollen Altbau wohne, gehe ich davon aus, dass beim kleinsten Erdbebengerumpel unsere Ruine wie eine Schachtel umkippt. Aber auch darauf hatte die Soldatin eine Antwort: Falls wir die Flucht nach draußen nicht schaffen, biete das Treppenhaus eventuellen Schutz oder zumindest einen potentiellen Fluchtweg.

Danach wurden die Raketen zum Thema. Weniger die derzeitigen Angriffe aus Gaza als ein richtiger Krieg zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarstaaten. “Wir haben ja um Tel Aviv keinen Eisendom (Kipat Barsel) wie derzeit Beersheva oder Ashkelon”, gab ein Arbeitskollege zu bedenken. “Naja, falls Tel Aviv angegriffen wird, werde der Eisendom aus dem Süden hierher verfrachtet. Greifen die Araber erst einmal Tel Aviv an, sehen sie eh nichts anderes mehr", so die Soldatin.

Bei Bombenalarm sollte man sich zumindest in die mittleren Etagen eines Hauses begeben, wenn gerade kein Bunker vorhanden ist. Zimmer ohne Außenwände. Die Soldatin hatte eine Gasmaske mitgebracht, welche uns auch erklärt wurde. Das Aufsetzen und den Filter anschrauben. Sogar ein Trinkrohr hat die israelische Gasmaske.

Hinterher kamen wir Arbeitskollegen zu der Einsicht, dass wir kaum vor einem eventuellen Tzunami nach einem schweren Beben flüchten können, wie die Soldatin aufgetragen hatte. Wohin sollen wir denn da laufen ? Und die alten Tel Aviver Gebäude aus der Gründerzeit sind eh morsch und für jeden Tag, an dem sie noch stehen, müssen wir dankbar sein.:-)

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