Sonntag, 18. November 2012

GASTBEITRAG: "Toten Juden gedenkt man, auf lebende darf geschossen werden"

B"H

Ein Gastbeitrag vom Autor des Blog: Mönchengladbach und die Salafisten


In Deutschland liebt man tote Juden. Zumindest dann, wenn diese zwischen 1942 und 1945 von den Nazis ermordet wurden. Diese toten Juden sind "Opfer de luxe", denen inflationär gedacht, gemahnt und erinnert wird, denn 67 Jahre nach seinem Ende ist der Holocaust längst zu einem deutschen Weltkulturerbe geworden. Kein anderes Ereignis der deutschen Geschichte wird so gehegt und gepflegt wie der Holocaust - im heutigen Deutschland bezeichnet man das als "Erinnerungskultur". 

Eine Erinnerungskultur, die schnell deutlich macht, dass sich die Deutschen "ihren" Holocaust niemals von jemandem streitig machen lassen werden. Wie wichtig diese Form der Denkmalspflege inzwischen ist, erkennt man daran, wenn man Deutsche darauf anspricht, wie viele Millionen Menschen durch den Stalinismus oder die sogenannte chinesische "Kulturrevolution", also durch andere Verbrechen des Sozialismus, ermordet wurden: Die wütenden Reaktionen darauf machen sofort und unmissverständlich klar, dass die Deutschen ihren zwischen 1942 und 1945 erworbenen Titel des "schlimmsten Verbrechens der Menschheitsgeschichte" niemals hergeben werden! 

Lebende Juden hingegen liebt man in Deutschland nicht sonderlich. Die Heftigkeit, mit der die diesjährige Beschneidungs-Debatte geführt wurde, wurde nur noch übertroffen von der Heftigkeit, mit der Beschneidungs-Gegner auf den Vorwurf reagiert haben, diese Debatte hätte etwas mit Antisemitismus zu tun. Merkwürdig nur, dass das Lieblings-Argument der Beschneidungs-Gegner, das Kindeswohl, in einem eher kinderunfreundlichen Land wie Deutschland ein normalerweise wenig benutztes Argument ist, das aber gerne und schnell hervorgekramt wird, wenn Juden und Muslime im Spiel sind. 

Und von Liebe zu noch lebenden israelischen Juden, die nicht ermordet zu werden wünschen, brauchen wir schon mal gar nicht zu reden, nicht einmal über Sympathie, Verständnis oder wenigstens Akzeptanz. Wer sich nach Israels längst überfälliger Antwort auf die Raketen-Angriffe von Hamas und Salafisten einmal die Mühe macht, Leser-Kommentarbereiche deutscher Zeitungen zu diesem Thema anzusehen, der wird sofort von Brechreiz überfallen: Da wird von nicht wenigen ein jahrelanger Raketen-Terror zu einem harmlosen und ungefährlichen "Feuerwerk" abgetan, da wird das Existenzrecht Israels ganz offen in Frage gestellt oder gar verneint, da wird die Tatsache, dass im Laufe der Geschichte, insbesondere in der Zeit des Osmanischen Reiches, Muslime aus Ägypten, Jordanien und Syrien in jenes Palästina eingewandert sind, das seit Jahrtausenden jüdisch ist, ungehemmt zum Anlass genommen, so zu tun, als ob dieser Landstrich nur den muslimischen Palästinensern gehöre. 

Eine Geschichtslüge, die auch durch inflationäre Wiederholung niemals wahr werden wird. Und die ungefähr ähnlich stimmig ist, als würde man behaupten, die Deutschen hätten den Türken Nordrhein-Westfalen geraubt - und deshalb hätten die Türken auch ein Recht darauf, auf nordrhein-westfälischem Territorium ihren eigenen Staat zu errichten. Auch wird immer wieder gerne von einer "Unterdrückung" der muslimischen Palästinenser geredet, aber leider nie konkret gesagt, was damit gemeint ist. Und spätestens dann, wenn von einer "Blockade" des Gaza-Streifens die Rede ist, die in Wahrheit jedoch nie etwas anderes als ein Waffen-Embargo war oder wenn der Gaza-Streifen, der über seinen Grenzübergang nach Ägypten jederzeit betreten oder verlassen werden kann, als "Freiluft-Gefängnis" bezeichnet wird, gar mit dem Warschauer Ghetto verglichen wird, sind wir nur noch im Bereich der Lächerlichkeiten. Aber auch das macht Situationen wie diese aus: Jede noch so lächerliche und längst widerlegte Propaganda-Lüge der Hamas wird in Deutschland begierig aufgegriffen und sofort weiterverbreitet. 

Denn wenn der deutsche Volkszorn erst einmal so richtig "in Fahrt" ist, wird nur noch wild behauptet, aber nichts mehr historisch belegt. Ein Phänomen, das jedesmal zu erblicken ist, wenn Israel es wagt, von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch zu machen - ist man es doch vom Holocaust her so gewohnt, dass sich Juden wehrlos abschlachten lassen. Und wer es wagt, diesen deutschen Volkszorn mit Antisemitismus in Verbindung zu bringen, der erfährt die gleichen heftigen Reaktionen wie jene, die es gewagt haben, die Beschneidungs-Debatte mit Antisemitismus in Verbindung zu bringen. 

Was der deutsche Volkszorn in Momenten wie diesem jedoch stets geschickt ausblendet, ist die simple Frage, warum die Palästinenser im Gaza-Streifen nach dem israelischen Rückzug 2005 nichts getan haben, sich eine eigene Gesellschaft aufzubauen und sich stattdessen nur dem Bürgerkrieg und Angriffen auf Israel gewidmet haben? Warum es bis heute notwendig ist, dass Israelis, nicht selten unter Lebensgefahr, dafür sorgen müssen, dass die Palästinenser im Gaza-Streifen überhaupt Strom haben? Und natürlich die "Mutter aller Fragen", die da lautet: Haben die ständigen Angriffe auf Israel etwas mit dem Islam zu tun? 

Die Hamas ist nichts anderes als der palästinensische Teil der Muslim-Bruderschaft, die Salafisten sind nichts anderes als der Islam im ursprünglichen Sinne. Beide folgen einem "Propheten", der es nach intensiven Gesprächen mit einem Erzengel namens Gabriel zur Pflicht eines jeden Muslims erklärt hat, Juden zu töten. Interessanterweise zu einem Zeitpunkt, zu dem es den Staat Israel noch gar nicht gab. Auch den Zionismus gab es zum damaligen Zeitpunkt nicht, geschweige denn irgendeine "Unterdrückung" muslimischer Palästinenser. Trotzdem ist die Ideologie der Hamas, der übrigen Muslim-Brüder und vor allem der Salafisten, eigentlich alles, was mit muslimischem Judenhass zu tun hat, bis zum heutigen Tage auf den Aussagen dieses "Propheten" aufgebaut. 

Ein Zusammenhang, den kein noch so fanatischer Judenhasser jemals wird widerlegen können. Ein Zusammenhang, der so simpel und stichhaltig ist, dass er selbst von einem grenzdebilen Vollidioten verstanden werden könnte. Aber in den Momenten, in denen die von Adolf Hitler und dem Großmufti von Jerusalem begründete "deutsch-palästinensische Solidarität" wiederbelebt und mit Leben erfüllt wird, bleiben Argumente und Fakten stets als Erstes auf der Strecke. Und im Gegensatz zu so mancher islamkritischer Zuschrift, die sofort weggelöscht wird, darf sich dieser "Volkszorn" in den Leser-Kommentarbereichen der deutschen Links-Medien völlig ungehemmt austoben.

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