Dienstag, 6. November 2012

Was junge Deutsche zu den Salafisten und Neonazis führt

B"H 

Ich vertrete in diesem Artikel lediglich meine Meinung aus Beobachtungen heraus. Soziologen mögen das alles ganz anders sehen. 

Mehr als zwölf Jahre war ich nicht mehr in Deutschland und wenn ich mit dort verbliebenen Familienangehörigen telefoniere oder mir auf Youtube Videos anschaue, so frage ich mich, was eigentlich aus dem Land geworden ist. Zu meiner Zeit gab es weder den EURO noch Salafisten oder Hartz IV. Wer hätte überhaupt jemals gedacht, dass junge Deutsche sich zum radikalen Islam wenden könnten. Neonazis ? Klar, die gibts schon lange und es verwunderte nicht groß, dass sich junge Leute diesen anschlossen. 

Radikale Linke ? Seit Petra Kelly und Gert Bastian ist das alles nichts Neues mehr. Oder sollte ich lieber sagen "seit Rudi Dutschke" ? 

In letzter Zeit habe ich mir ein paar Dokumentationen deutscher TV – Anstalten angetan. Youtube ist voll mit derartigen Videoberichten über Neonazis und Salafisten. Was mir beim Ansehen immer wieder auffiel war, dass sich die entsprechenden jungen Leute, die mit dem ein oder anderen sympathisierten, auf einer Suche befanden. Auf der Suche nach der Wahrheit, dem Leben, nach sich selbst. Sie suchten eine Identität, welche ihnen im Zeitalter von Smartphone, Facebook und Materialismus längst verloren scheint. 

Heute zählen nur gute Schulbildung, Karriere, Geld und wie viel ich mir leisten kann. In der Gesellschaft fanden diese Leute keine Akzeptanz, denn dort gelten andere Werte und wer nicht mitzieht, der ist draußen. Was aber geschieht mit all den Leuten, die da "draußen" stehen und nicht in das Erwartungsgefüge passen ? 

Und dann kommen Neonazis und Salafisten daher und vermitteln allem Anschein nach ein neues Zuhause. Bei ihnen wird jeder akzeptiert und aufgenommen. Mit oder ohne iPhone. Mit oder ohne Markenklamotten und Gymnasiast muss man auch nicht sein. 

In der heutigen modernen schnelllebigen Zeit verstärkt sich die Sehnsucht nach längst aus der Mode gekommenen Idealen und Werten. Dazugehören, Akzeptanz und sogar ein Heimatgefühl. 

All dies kann ich grundsätzlich nachvollziehen, denn ich gehöre auch nicht zu jenen, die nur auf Karriere und Geld bedacht sind. Was jedoch passiert ist, dass in dem Moment ein paar Neonazis oder Pierre Vogel & Anhang daherkommen und den jungen Suchenden ein neues Zuhause vorgaukeln. Nicht, weil Mr Obernazi oder Seelenverführer Vogel nur Gutes im Schilde führen und ihrer sozialen Ader nachkommen. Vielmehr handelt es sich bei ihnen um knallhartes Kalkül und der Einzelne ist ihnen furchtbar wurscht. Jungsalafisten dienen als Kanonenfutter, genau so wie Neonazis verheizt werden. 

Mit einem Patenrezept für all die Suchenden jungen Leute aufwarten kann ich auch nicht. Eines aber steht fest: Im Radikalismus findet ihr garantiert keine neue Heimat, sondern lediglich Menschen, die Euch im Nachhinein nur ausnutzen, da diejenigen ihre eigenen Ziele verfolgen. Ihr selber seit den Vogels und der NPD – Führungsriege vollkommen egal. 




Pierre Vogel startete auf Youtube eine ziemlich primitive Gegenoffensive gegen den Filmbericht "In Netz der Salafisten". Neben seinen allgemeinem deutschen Paradiesgeschwafel – Videos ist er gleichzeitig mit ägyptischen Videos, gedreht in arabischer Sprache, vertreten. In Letzteren berichtet Vogel von den Gründen seiner Konversion zum Islam. Ferner finden sich auf Youtube Videos in arabischer Sprache, in Deutschland gedreht, in denen anderweitige deutsche Islamkonvertiten zu Wort kommen oder kurz vorgestellt werden.

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