Sonntag, 23. Dezember 2007

Neue Wohneinheiten auf Har Chomah

B"H

Die Welt regt sich wieder einmal mehr auf, ohne zu wissen, worum genau es eigentlich geht. Werden in Israel neue Siedlungen, Stadtteile oder Wohneinheiten gebaut, dann entrüsten sich Europa und die USA. Von den Palästinenser ganz zu schweigen.

Vor mehreren Jahren gab es einen Clash mit den Palästinenser als die israel. Regierung ihre Einwilligung zur Bebauung des Har Chomah gab. Die Palis beanspruchten das Land für sich und wollten die Welt wachrütteln, was ihnen auch gelang. Die Welt regte sich auf, obwohl niemand Genaues wußte.

Tatsache ist, dass Jerusalem trotz hoher Abwanderungsraten unaufhörlich wächst. Die Stadt platzt aus allen Nähten und Wohnungen werden rar und daher teuer. Nicht jeder kann es sich leisten, in der German Colony oder im weitläufigen Malcha oder Givat HaMassua zu leben und deswegen müssen schnelle und kostengünstige Lösungen her.

Um die Stadtteile Sanhedria herum (an der Bar Ilan Street) entstehen regelmäßig neue haredische (ultra - orthod.) Stadtteile. Dort aber hat eben nur jener Bevölkerungsteil Wohnrecht und man will keine Leute von außerhalb.

Die nichtrelig. bzw. nationalrelig. Bevölkerung sucht also nach Auswegen und da kommt das erweiterte Har Chomah - Projekt gerade recht. Har Chomah liegt außerhalb Talpiots und ist mit der Buslinie 14 bequem zu erreichen. Das Gebiet ist weitläufig und die Neubauwohnungen werden vorwiegend gerne von den Nationalrelig. gekauft oder angemietet.

Zu Beginn war das Bauprojekt etwas heikel, denn nicht wenige Käufer bekamen strategisch vorgerechnet, dass wenn die Palis Raketen abschiessen, die Wohnungen der Bewohner von Har Chochmah genau in der Einflugschneise liegen. So mancher Wohnungskäufer bekam gesagt, dass die Rakete durch sein Wohnzimmer fliegen könnte.
Das alles aber hielt die Käufer nicht ab, denn die Wohnungen sind relativ günstig zu erwerben.

Viele verlassen Jerusalem, weil ihnen die Mieten ganz einfach zu teuer werden. Bisher waren es preiswerte Auswege in eine der außerhalb liegenden Siedlungen zu ziehen. Ins nationalrelig. Beit El oder Efrat zum Beispiel. Ich selbst überlegte mir das auch einmal, verwarf die Idee aber schnell wieder. Ob ich nun in einer Siedlung Mietkosten spare oder nicht, der alltägliche Anfahrtsweg nach Jerusalem holt das Ersparte hinterher eh wieder ein. Man empfahl mir sogar, ich könne ja tägliche Mitfahrgelegenheiten bekommen. Trampen halt. Das wiederum ist mir zu nervig, denn ich will nicht auf andere angewiesen sein. Und was, wenn gerade kein Tramp da ist ? Soll ich mich eine Stunde an den Straßenrand stellen ? Da bleibe ich als Stadtmensch lieber in der Stadt wohnen. Har Chomah oder der Stadtteil Arnona sind sogar noch zu erlaufen am Shabbat. Mit Mühe, aber es ginge.

Ehrlich gesagt verstehen wir nicht, warum sich Ausländer in die Jerusalemer Städteplanung einmischen. Wenn die Palästinenser bauen, was auch teilweise illegal von Statten geht, regt sich auch niemand auf. Sehen Ausländer jedoch jemanden mit einer Kipa über den Tagesschau - Bildschirm laufen, meinen sie sofort, da seien irgendwelche Radikalen am Werk und man müsse schleunigst seine unwissende Meinung abgeben.

Jerusalems Bezirke reichen schon längst nicht mehr aus und selbst die Palis kommen immer mehr in Bewegung. Einer von ihnen erzählte mir am Freitag, dass die Bewohner des paläst. Beit Chaninah völlig verunsichert seien. Sollen sie dort wohnen bleiben oder nicht, denn tägliche höre man andere News von der israel. Regierung. Mal heisse es, Beit Chaninah werde an die paläst. Autonomiebehörde abgegeben und dann wieder nicht. Die Bewohner Beit Chaninahs wollen unter allen Umständen auf israel. Territorium bleiben und nicht von Ramallah eingemeidet werden. Geschehe Letzteres, dann würden die Bewohner auf israel. Gebiet überlaufen. Sprich ihre Wohnungen nach Jerusalem verlegen.

Die Wohnungslage in Jerusalem ist katastrophal und die nächsten Bürgermeisterwahlen stehen an. Der derzeitige Bürgermeister Uri Lupolianski wurde keiner Lage der Stadt Herr und niemand wird ihm eine Träne nachweinen. Zwar steht er zur Wiederwahl, aber die Konkurrenz ist groß. Soweit werden dem derzeitigen Yahadut HaThora - Knessetabgeordneten Me'ir Porush die besten Chancen eingeräumt. Gefolgt von dem russ. - israel. Milliardär Arkadi Gaydamak.

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