Sonntag, 3. Januar 2010

HIER ist MEIN Land !

B"H

Ein sehr wahrer realistischer Artikel:


Aliyah nach Israel mit Bedingungen ?

Schaffe ich es nicht, komme ich nicht zurecht, finde ich keinen Job, ach ja, dann habe ich zur Not mein Heimatland (Deutschland, USA, was auch immer) und dann gehe ich halt wieder zurück.

Wer mit solchen Gedanken Aliyah macht, der bringt es kaum zu etwas ausser Frustration. Wenn man auswandert, dann mit den Gedanken, dass man dorthin geht, wo die Wurzeln liegen. HIER will ich mein HEIM aufbauen ! HIER bin ich ZUHAUSE, egal, was kommt. Solche Olim (Neueinwanderer) braucht Israel und genau die werden es letztendlich auch schaffen und nicht jene, die schon im Vorfeld jammern und die Abreise im Hinterkopf planen !

12 Kommentare:

  1. Das stimmt natürlich. Als Alleinstehende/r kann und sollte ich so denken, aber was mache ich wenn ich Familie und Kinder habe?
    Wie will man in Israel schnell einen Beruf finden? Was tue ich ich wenn ich mit der Sprache nicht so klarkomme? In Israel braucht man kein Shabbat-Hebräisch sondern Umgangssprache und im Beruf Fachbegriffe. Wir wären längst wieder in Israel wenn wir eine Jobaussicht hätten. Beide kaufmännische Berufe, meine Frau Bankkauffrau. Nein, wir wollen keine gleichwertigen Berufe sondern einfach Berufe mit denen man auf Dauer überleben kann.
    Um es klar zu sagen, Deutschland ist kein Land für uns aber man muss nunmal Arbeit haben.
    Wenn Du was weisst, teil es mir mit ich wäre froh und die nächste Maschine nach Israel ist unsere. Das meine ich ernsthaft.

    kanaiboded@googlemail.com

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  2. B"H

    Ich weiss nicht, was ich Dir antworten soll. Natuerlich ist es schwer mit Familie und Amerikaner, Franzosen, Kanadier oder Briten haben es viel einfacher, denn sie kommen mit "Nefesh be'Nefesh", welche ihnen zusaetzliches Cash, Wohnung und oft auch Jobs gleich zur Verfuegung stellt. Andere, wie Deutsche, haben da kraeftig das Nachsehen, denn NBN karrt die Jobs fuer seine eigenen Olim an.

    Ich koennte jetzt vom ideologischen Willen reden und so ...

    In Deutschland arbeitete ich, wie Ihr, bei einer Bank und diesbezueglich gibt es in Israel wenig Jobaussichten. Vor allem im Bankgewerbe werden total viele Zeitarbeiter eingestellt und die Grossbanken existieren nur mit ihnen. Man muesste dich dann erst an eine Zeitarbeitsfirma wenden, um eventuell in eine Bank geschickt zu werden und das bringts auch nicht.

    Andererseits kommen viele Familien mit Kindern auf Aliyah. Nicht jeder findet vielleicht gleich einen Job, aber was ich ausdruecken wollte, war die Einstellung, mit der man die Aliyah angeht.

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  3. Ideologische Wille ist zu 100% da, wir sind mehr als pro-zionistisch, religiös und Deutschland ist für uns grausam, aber wovon will man in Israel leben? Das ist der einzige Punkt. Dann hat man in Deutschland jüdische Gemeinden die grossteils unfähig sind nurein Minimum an Judentum zu vermitteln. Ohnehin gehen wir dort nur selten hin weil wir Shomer Shabbes sind.

    Mit der Einstellung stimmt es ja, sehe ich genauso. Als wir noch keine Kinder hatten wäre es einfach gewesen, jetzt ist es schon schwerer. Trotzdem , wir arbeiten dran endlich aus Deutschland weg zu kommen.
    Zumindest hast Du das Problem erkannt, viele sind dazu noch nicht in der Lage.

    Gruss Joshua

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  4. B"H

    Hallo Joshua,

    die Arbeit betreffend hast Du sicherlich Recht. Wobei es immer darauf ankommt, in welcher Gegend in Israel Ihr Euch niederlassen wollt. Die Kueste um Tel Aviv, Herzliya, Netanyah ist jobmaessig wesentlich vorteilhafter als Jerusalem, die Negev oder der Norden. In Letzteren ist fast tote Hose und die Gehaelter sind noch dazu mies.

    Es gibt natuerlich israelische Jobsites, wo Ihr Euch umschauen koennt, doch wollen die Arbeitsgeber einen Bewerber sehen, anstatt mit ihm erst online zu kommunizieren und nach der Aliyah erst zu Gesicht zu bekommen.

    Die British Olim Society, welche auch fuer deutsche Einwanderer zustaendig ist, hat vor allem in Jerusalem wenig zu bieten.
    Obwohl Tel Aviv etwas teurer ist, wuerde ich Euch die Stadt anraten. Es gibt einfach mehr Jobs und Vielfalt und oft hat Glueck im Unglueck und wurschtelt sich zumindest erst einmal durch; fuer den Anfang.

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  5. Hallo,
    Netanyah hört sich gut an, ich mag die Gegend. Jerusalem wäre zwar besser, aber was solls;)

    Wir haben schon Aliyah gemacht und sind Staatsbürger, es ging nur nicht weil etwas sehr Schlimmes im Vorfeld passiert ist. Das war vor 5 Jahren. Jetzt "müssen" wir hier in spätestens 1-2 Jahren weg, ich will nicht das unsere Kinder hier aufwachsen.

    Siehst Du, von der British Olim Society habe ich bis jetzt nie was gehört, wir kennen nur NOAM und die waren sehr nett.

    Tel Aviv ist auch OK, immer noch besser als Dland. Kannst Dir nicht vorstellen wie wir hier die Schnauze voll haben. Religiös zu leben ist sehr unentspannt.
    Wir gucken mal ob wir billige Flüge zu Pessach kriegen, da kann man sich ja mal kurz umgucken. Wir waren zuletzt vor 2 Monaten drüben und konnten auf den Ämtern zumindest einiges klären.

    Dein Blog ist sehr gut, kann man wirklich sehr viel von lernen.

    Wirst öfter mal was lesen von mir.

    Kol Tuv Joshua

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  6. B"H

    Hi Joshua,

    ich kann Euch die British Olim Society nur anraten. Die Filialen Tel Aviv oder Netanyah.

    http://www.ujia.org.il/

    Vergesst Noam, denn da ist doch nur ein kleines privates Sammelsurium.

    Ich kann mir gut vorstellen, wie Ihr Euch fuehlt. Wenn man Kinder hat, ueberlegt man sich schon, wo man sie aufziehen bzw. zur Schule schicken will. Aus genau dem Grunde kehren viele israelische Familien aus dem Ausland wieder heim.

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  7. Von der Sochnut kam garnichts ausser Unverständnis, religiöse Überzeugungen spielen für die keine Rolle. Dein Artikel über Nefesh b´Nefesh war SEHR GUT und 100% richtig.
    Ich frage mich warum der Zentralrat nicht dafür sorgt das Juden Deutschland verlassen, in Deutschland gibt es keine Zukunft für Judentum, das Judentum ist in Rauch aufgegangen.
    Trotzdem, wir geben nicht auch und B"H sind wir in ein bald in Israel.

    Ich halt Dich auf dem Laufenden

    Joshua

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  8. B"H

    Manchmal schaut es eher danach aus als bevorzuge die Sochnut saekulere Juden.:-)

    Beim Aliyahantrag ausfuellen musste ich sogar meine Ideologie ankreuzen:

    a) Saekuler, b) Nationalrelig., c) Orthodox oder Haredi


    Deutsch - juedische Gemeinden, Rabbiner sowie der Zentralrat haben ein erhebliches Interesse daran, ihre Schaeflein in Deutschland zu behalten, denn ansonsten waeren sie ja joblos. Je mehr Mitglieder eine jued. Gemeinde hat, desto mehr Geld gibt es vom Landesverband. Genauso beim Rabbinergehalt: Je groesser die Gemeinde, desto mehr Gehaltszuschlaege.

    Aus diesem Grund wird keine Gemeinde so richtig die Aliyah nach Israel propagandieren !

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  9. Shalom,
    bei uns wollten sie garnichts gross wissen, nur Mitgliedschaft in einer jüdischen Gemeinde. Wir hätten ansonsten Orthodox-nat.rel. angekreuzt.
    Ich kenne das noch mit Gesundheitszeugnis und HIV-Test :)

    Alles andere stimmt genau, ein Freund von mir ist Rabbiner und bekommt mehr als 3000 € im Monat, quasi fürs Nichtstun. Kein abgeschlossenes Studium nur Smicha Basar we`Chalav! Da weint man.
    Andere verdienen noch mehr, bis in den zweistelligen Bereich.
    In Deutschland leben ca. 200, 000 Juden und ich schätze nichtmal 1000 leben koscher. Man hätte nie wieder deutsche Gemeinden nach 45 aufbauen sollen, dann gäbe es diese Probleme nicht, zumal es mit Sicherheit keine 30,000 deutsche Juden mehr gibt.

    Joshua

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  10. B"H

    Ein Gesundheitszeugnis habe ich nie eingereicht, sondern nur selber unterschrieben, dass ich gesund bin.

    Nach dem Krieg sind einige Juden wieder aus dem Ausland nach Deutschland zurueckgekehrt. Aus Laendern, in denen sie nie heimisch geworden sind. Auch Israel war darunter, wenn man sich, zum Beispiel, eine Gemeindemitglieder der Nuernberger IKG anschaut.

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  11. Das mit dem Zeugnis war Anfang der 90er, war dann aber plötzlich nicht mehr notwendig.
    In Deutschland gibt es wirklich keinerlei Programme die Aliyah fördern. Sowieso, für Personen von 20-60 bieten die Gemeinden nichts an Programm, man ist entweder nicht jung genug oder noch nicht alt genug. Seniorengemeinden, Kidduschgemeinden, soziale Anlaufstellen für Personen die sonst kaum Anschluss bekommen. Könnte ich Bücher drüber schreiben.

    Wie sagte damals Rav Kahane (HaShem Yikom Damo): Die grösste Gefahr für die Synagogen ist das Judentum ;)
    Hart ausgedrückt aber passt auf viele Galut-Gemeinden weltweit, leider auch immer mehr auf in Israel :(

    Andererseits kann alles sehr schnell gehen, Sachen in Container und danke Deutschland.

    Sei gesund

    Joshua

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  12. B"H

    Rabbi Kahane, wie auch andere Rabbiner, hatten / haben ein sehr gespaltenes Verhaeltnis zu den in der Diaspora lebenden Juden und den Kommentaren hierzufolge kann ich das sehr gut nachvollziehen.

    Ob und was dt. Gemeinden anbieten, weiss ich nicht. Aber Chabad wahrscheinlich mehr als andere.:-)

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