Freitag, 23. Juli 2010

Schabbat Schalom


Photo: Miriam Woelke


B"H

Was unternimmt die Tel Aviv Jugend in den ewig andauernden Sommerferien ? Sie geht ins Dizengoff Center oder in die Azrieli Shopping Mall. Mac Donald's steht ganz oben auf der Liste.
Nachdem ich das alles gestern nachmittag ein wenig miterlebte, muss ich sagen: Die Religiösen haben auf vielen Gebieten Recht. Teile der säkuleren Jugend sind echt abgefahren mit ihren Hippie - oder was auch immer Klamotten. Selbst in Jerusalem ist mir bisher soetwas noch nicht begegnet. Und das einmal abgesehen von der Religion.

Nein, es kommt nicht der Spruch "Zu meiner Jugendzeit war alles anders". Was ich jedoch gewohnt bin sind Jugendliche mit einer Identität und Idealen. Allerdings fragte ich mich gestern beim Anblick der Jugendlichen in den Tel Aviv Malls, was da für ein Ideal außer Mac Donald's, Handy oder Klamotten dahinter steht. Kein Wunder, dass viele Tel Aviver bereit sind, die Siedlungen einfach an die Palästinenser abzugeben, denn das Land Israel scheint nicht unbedingt auf der Dizengoff Center Prioritätenliste zu stehen.

Mord und Totschlag in den Tageszeitungen. Gewaltakte ausgeführt von Jugendlichen nehmen auch in unserem Land stetig zu. Die Gesellschaft verroht und korrupte kriminelle Knessetabgeordnete sowie Ex - Premier Ehud Olmert oder Ex - Präsident Moshe Katzav geben keine Ideale weiter. Es sei denn, jemand will im Knast landen.

Vielleicht schaffe ich es in der nächsten Woche endlich einmal zum "Gilad Shalit - Zelt" zu kommen und ein paar Bilder zu schiessen. Glück ist dabei von Nöten, denn Noam und Avivah Shalit sind häufig außer Zelt, denn sie gehen ständig auf Promi - Tour. Prominente treffen und dann eine Presseshow abziehen. Hat all das eine Freilassung ihres Sohnes gefördert ? Nein !

Israel ist voller Touristen und die Abzocke scheint mächtig zu blühen. Unsere Tourismusindustrie kann sich nicht beschweren und billige Handlanger zum Zimmerputzen in den Hotels (siehe in Eilat) finden sich neuerdings auch: 
Die illegal eingeschleusten Afrikaner.
Da Eilat von ihnen überflutet wurde und kaum mehr Jobs zu vergeben sind, reisen die Afrikaner nun nach Ashdod und bieten da ihre Dienste am. Die Bewohner von Ashdod sind nicht gerade begeistert, morgens einem Haufen illegaler Afrikaner zu begegnen, die sich da in der Stadt ausbreiten wollen. Jerusalem bleibt weitgehend verschont, denn in der Hauptstadt sind die Leute nicht so liberal und die Polizei erst recht nicht.

An Gesellschaftsthemen fehlt es mit nie und ich kann gar nicht alles auflisten, was sich in Israel abspielt. Um all den Müll nicht ständig vor Augen haben zu müssen, seilt sich jeder lieber in sein Privatleben ab. Und das tue auch ich an diesem Schabbat in Jerusalem.

"Schabbat Schalom" an alle Leser !


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