Mittwoch, 2. Mai 2012

Politchaos

B"H 

Genau genommen kümmere ich mich in letzer Zeit eher um meine privaten Belange als um irgendwelche israelische Politik. Dass Israelis extrem mit ihrem Job und dem Privatleben beschäftigt sind, kommt, ohne Zweifel, den Knessetmitgliedern zugute. Wer hat schon Zeit oder Lust, deren Gerangel mitzuverfolgen ? Zwar berichtet die hiesige Presse rauf und runter über anstehende Neuwahlen (vermutlich am 4. September), doch richtig Zeit zum Thema kann sich der Normalbürger nicht nehmen. 

Zipi Livni stieg nach ihrer Partei - internen Niederlage gegen ihren Konkurrenten Sha’ul Mofaz aus der Politik aus. Insgeheim jedoch lautet es hie und da, sie plane vielleicht eine eigene Partei zu gründen. 

Auch das noch ! Haben die Leute nichts anderes mehr zu tun ? Noch eine Partei im israelischen System, aber offenbar braucht Zipi etwas für ihr Ego. 

An anderer Stelle heisst es, Zipi könne doch der neue Pseudo – Partei "Zukunft" des Ex – Journalisten und Populisten Ya'ir Lapid beitreten. Zusammen hätten die Beiden eine gute Chance, hinter Netanyahus LIKUD auf Platz 2 zu gelangen. 

Die Frage ist nur, ob sich Zipi Livni bei Lapid wieder nur als Nummer 2 einordnen kann und will. 

Lapids "Zukunfts"Partei besitzt kein Konzept und schon gar kein Programm. Wie sein Vater Yosef (Tommy) Lapid bei der abgetauchten "Schinui"Partei haut auch Ya'ir in die gleiche hetzerische Sparte: Gegen ultra – orthodoxe Juden und alles, was mit dem Judentum zu tun hat. Was Sohn Lapid von sich gibt hört sich für ich immer an wie "Die Juden sind an allem schuld !" 

Ya'ir Lapid als Populist weiss sehr genau, die Stimmung des Volkes für seine Zwecke zu nutzen. Für sich und nur für sich. Ein egoistischer narzisstischer Wichtigtuer, dem es nicht um Politik geht, sondern darum, sich selbst in der Öffentlichkeit zu sehen. 

Mit den nächsten Wahlen werden wir anscheinend die schlimmste Knesset in der Geschichte des Landes bekommen: Netanyahu bleibt Ministerpräsident, Lapid zieht in die Knesset, Zipi Livni gründet eventuell eine neue Partei und Gilad Shalits Vater Noam, dessen Ego seit der Hamas – Entführung seines Sohnes gen Horizont tendiert, zieht für die Arbeiterpartei ein. 

Die Arabische Welt lacht sich wahrscheinlich über das Knesset – Theater halb tot.

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